So, nach einer ausgewogenen Nachtruhe holte uns heute frueh unser Staedte-Guide um 10 Uhr vor dem Campingplatz ab um uns die Stadt zu zeigen. Naja, besser gesagt einer seiner Kollegen holte uns ab, denn er selber scheint nur dafuer da zu sein um die Touris an der Stadtgrenze abzufangen und um den Finger zu wickeln. Der, den wir jetzt hatten und der uns in die Stadt fuhr, konnte jedoch nur Englisch, daher organisiserte er wiederum jemanden der Deutsch konnte (very complicated). Und so hatten wir dann Hassan, der uns dann zum 3x darüber informierte, das Fes aus drei Teilen besteht. Dem neuen, dem jüdischen und dem altarabischen Teil der Medina. Unsere Tour beschränkte sich lediglich auf den Letzteren. Vorbei am Königspalast, durch den Souk (sozusagen das Einkaufszentrum) bis hin zum Gerberviertel war alles enthalten. Hassan war zwar ein netter Kerl der aussah wie Denzel Washington, jedoch war er wie vermutet, darauf aus uns in möglichst viele Geschaefte reinzuschleppen wie es nur ging. Bloed nur das er bei mir, damit auch noch Erfolg hatte. Schatz freu dich auf dein Souvenir :).
Nach einem Etwas überteuerten Essen wurden wir dann wieder von der Nummer 2 auf den Campingplatz zurückgebracht, der sich fürchterlich darueber aufregte, was wir fuer das Essen bezahlt hatten!
Den Rest des Tages verbringen wir nun noch bei einer Flasche Wein und das war es dann für heute. Dies Muss auch mal sein, denn bis auf das Gesicht sehe ich aus wie eine Kalkleiste.
On(Off) the Road
Tag 9. – Seichte 39 Grad mit leichtem Seitenwind
Nach einem leckeren Geburtstagsfruehstueck bestehend aus Ruehrei, Marmelade, Kaese, Oliven, frisch gepresstem O-Saft und Café Longo, fuhren wir ueber due N2 Richtung Sueden und bogen auf die N15 nach Guercif ab.
Das Thermometer stieg und stieg bis es zwischenzeitlich bis auf 39 Grad hochkletterte. Als wir durch die Doerfer fuhren winkten uns immer mal wieder die Kinder zu, die gerade auf dem Weg zur Schule waren. Immer stärker nahm dann der Wind zu, welcher uns von Landeinwärts ganzschoen in die Schraeglage brachte. Kurz hinter Guircef machten wir die erste Pause in einem Café.
Weiter ging es in Richtung Taza, wo wir auf einen kleinen, aber sehr attraktiven Umweg um den Gouffre di Friouatu Nationalpark einbogen. Da wir uns ein wenig verfriemelt hatten hielt neben uns ein Polizist an und fragte wo wir hinwollten. Er zeigte uns den Weg und drehte dann wieder in die Richtung aus der wir kamen um. Ich fragte mich ob er uns die ganze Zeit gefolgt war!?
Als wir in Fes ankamen, stoppte man uns an einer Polizeikontrolle. Nein, wir waren nicht zu schnell unterwegs. Man wollte nur wissen in welchem Hotel wir wohnen um uns dann, gaaaanz wohlwollend einen Führer zur Seite zu stellen, der uns dort hinbringt. Wir haben ihn gewähren lassen und folgten ihm auf seiner kleinen Simson. Eine halbe Stunde später waren wir an unserem Campingplatz International angekommen. Heute Abend lassen wir uns noch von unserem neuen Freund zu einem Restaurant bringen und werden ihn morgen ebenfalls dazu einspannen uns die Stadt zu zeigen.
Abends gingen wir also Essen. Unser Führer (man fuehlt sich das komisch an, immer dieses Wort zu schreiben und dann auch noch „Unser…“) brachte uns abends also zu einem typisch marokkanischen Restaurant welches Livemusik bot. Meine Hochachtung gegenüber den Musikern. Was die da zustande gebracht haben mit einer Gitarre und einem Bass war irre. Ueber marokkanischen Rap bis zu internationalen Songs war alles vertreten. Nach dem Essen, es gab Tajine, das Nationalgericht. Fuer mich Huehnchen mit Couscous (ist das richtig geschrieben?) Und für Heino mit Auberginen, Zwiebeln, etc.. Zum Abschluss sahen wir uns noch das naechtliche Panorama ueber der Altstadt an, ausgerechnet vom Friedhof aus aber was will mann machen, bis es dann im Anschluß mit der Petit Taxe wieder auf den Campingplatz ging.
Tag 8. – Eine Seefahrt die ist lustig…
Um 7.00 fingen wir an unsere sieben Sachen zusammenzupacken. Nachdem wir unsere Bikes aus der Garage geholt haben und quer durch die Innenstadt von Almeria zurueck zum Hotel zu kurven (diese Stadt besteht nur aus Einbahnstrassen), bepackten wir unsere Goldesel mal wieder und fuhren Richtung Hafen. Nicht jedoch ohne ein Foto von unseren Bikes vor dem Hotel machen zu lassen, welches der Besitzer unbedingt haben wollte, nachdem wir ihm erzaehlten wohin es geht.
Am Hafen angekommen deckten wir uns an dem dortigen Supermarkt mit Verpflegung ein und machten es uns auf dem Parkplatz gemuetlich. Eine halbe Stunde später konnten wir die Passkontrolle passieren und fuhren in den Bauch der Fähre. Fachgerecht wurde alles von den kroatischen Mitarbeitern verzurrt und bereits eine weitere halbe Stunde darauf spuerte man das Ablegen, bei feinstem Sonnenschein. Auf den Aussendeck lernten wir Rabie kennen. Ein Marokkaner, welcher jedoch in den Niederlanden arbeitet und ein perfektes Deutsch aufwies. Er bot uns an, ihn auf dem Weg nach Fes in Taza zu besuchen, da es auf den Weg liegt. Ein Angebot, welches wir wohl nicht ausschlagen werden.
Der naechste den wir kennenlernen durften war Charki. Er hat in Dortmund studiert und lebt auch da. Er gab uns ein paar gute Tips mit auf den Weg und auch gleich noch seine Mailadresse, falls wir Hilfe brauchen. Also Leute kennenzulernen ist hier scheinbar kein Problem :).
Als wir in Nador ankamen, wollten wir auf schnellsten Weg zu unseren Motorraedern, wurden jedoch durch einen der Kroaten daran gehindert. Er erinnerte uns daran, das wir noch unsere Paesse vorlegen müssten, welches auf den oberen Deck stattfand. Oben angekommen, begruesste uns eine schwüle, stickige Luft an dessen Ende die Schlange der Menschen wartete, bis die Offiziellen sich eingerichtet hatten.
Wir warteten bis sich das Chaos lichtete, bis Rabie auf uns zukam und meinte, das die Warteschlange fuer Fahrzeuge woanders sei. Also stellten wir uns um und warteten noch einmal 30 min. in der Hitze, nur um Festzustellen, das auch hier nur unsere Paesse und Einreiseformulare kontrolliert und gestempelt wurden. Die Formalitäten waren schnell abgegessen und wir konnten vom Schiff fahren. Wir mussten nun zum Zoll und haette der liebe Beamte auf dem Schiff gleich die richtigen Nummern zu unseren Namen eingetragen haette es auch nicht lange gedauert. Hat er aber nicht! Also mussten wir noch einmal in ein Häuschen um eine kleine Korrektur durchführen zu lassen. Dann endlich konnte es losgehen… Ne, denkste! An der Ausfahrt des Hafens wollte man doch tatsächlich nochmal unsere Paesse sehen. Da ich den Helm nicht abnehmen musste, frage ich mich noch immer woher er gewusst hatte, das ich der Typ auf dem Foto bin!?
Als erstes wurde im Anschluss Geld gekauft und getankt. Nachdem wir dem Chaos der Großstadt entkommen sind, haben wir mit ein wenig Glück ein Motel mit dem wohlklingenden Namen ‚Paris Dakar‘ gefunden. Für 200 Dirham das Einzelzimmer sind wir nun in Vorbereitung auf unsere erste Nacht.
Tag 4. Kaiserwetter & Gaumenfreuden
Na endlich. Die Sonne scheint, der Asphalt ist trocken und das Cerveza schmeckt. Urlaub!!
Wir sind heute früh aus unserem Superdomizil in Richtung Leida über La Seu d’Urgel aufgebrochen.
Nach einem Tankstopp legte ich den ersten Gang ein und bemerkte, das etwas nicht stimmt. Wie eine Wellenbewegung schwang das Getriebe noch 3-4 mal hinterher. Das sollte ich wohl mal im Auge behalten!
Im Anschluss bewegten wir uns allmählich Richtung Süd-Süd-Ost, bis wir schließlich am Ebro ankamen. In der Hoffnung dort einen Campingplatz zu finden, kurvten wir Kreuz und Quer, jedoch ohne Erfolg. Nach der Überquerung des Ebro, mittels einer aus der Antike stammenden Fähre, mussten wir Schluss und letztendlich in Richtung Küste fahren.
Zwar eine Scheissidee, aber die einzige Möglichkeit eine Unterkunft zu finden. Kurz hinter Amposta, vorbei an Prostituierten, welche am Straßenrand auf Kundschaft warteten, wurden wir dann auch fündig. Als glorreichen Abschluss unserer Odysse gönnten wir uns ein reichliches Mahl, bestehend aus… Nudelpamps aus der Tüte. Dafür aber selbstgemacht.
Tag 3. – Pyrenees
Nach einer unausgewogenen Nacht, wurden wir durch eine in der Nachbarkabine einquartierte Herrengruppe um 6.00 Uhr geweckt, da man der Meinung war, jetzt ausgeschlafen zu haben und die ersten lautstarken Gespräche zu führen. Nach einem leckeren Frühstück der Qualität „Deutsche Bahn“ (so schlecht war es aber nun auch wieder nicht), trafen wir in Narbonne mit 20 min. Verspätung ein. Ein gutes Ergebnis für diesen Dienstleister.
In Narbonne wird man naturgemäß auf dem Hauptbahnhof entlassen und muß im Anschluß daran mit dem Bus, einmal um das gesamte Bahngelände fahren um sein Bike auf der entgegengesetzten Seite wieder in Empfang nehmen zu können. Auch das war stringent durchorganisiert und klappte 1A Super. Wie langweilig ;). Nach kurzer Einpackphase und einer schnellen Verabschiedung von Dirk und Irina fuhren wir Richtung Pyrenäen, bis wir letztendlich in Mont Louis ankamen. Da es bereits 18 Uhr war, entschieden wir, uns in ein Hotel einzuquartieren und den Tag damit ausklingen zu lassen.
Unser beider Fahrtechnik ist, wie wir im Nachhinein festellen mussten, noch stark verbesserungswürdig. So richtig trauten wir uns noch nicht, uns in die Kurven zu legen. Der böenartige Wind in Narbonne, sowie der im Anschluss folgende leichte Regen in den Pyrenäen taten ihr Übriges um das Gefühl der Unsicherheit zu verstärken. Eigentlich konnte es nur noch besser werden.