TAG 29. – Nette Aussichten

Nachdem ich mich von Arthur (der polnische Ami, der gestern noch mit seiner BMW auf den Platz kam) verabschiedet hatte, fuhr ich ueber Talavera de la Reina nach Alveira. Als einzigstes Highlight ueberquerte ich die Sierra de Gredos, welche mit tollen Ausblicken vom höchsten Punkt aus wartete, während ich kilometerweise die kurvigen Strassen und Serpentinen genoss fiel mir auf, das nicht ein einziges Auto mir entgegen kam. Ein Genuss. Nachdem ich hinter Avila die Grenze zu Castillon y Leon überschritt, war dann auch schon Schluss mit Perspektiven.  Lediglich die hiesige Agrarwirtschaft mit quadratkilometerweiten Feldern praegte das Landschaftsbild. Gelandet bin ich dann mittels ADAC CampingApp in Tordesillas auf einem 4* Platz der Extraklasse. WiFi, Pool, Platz mit Elektroanschluss und Toilletten so sauber, das man vom Boden essen könnte.  Wenn ich jetzt noch DEU – USA im TV hätte sehen können, wäre es perfekt. Stattdessen musste ich mir mit einer App auf dem Handy aushelfen. Naja, ging auch 🙂

Nachtrag: Ich hätte Arthur darauf hinweisen sollen, das nächsten Monat Ramadan ist! Hab ich ja voellig vergessen!

Tag 28. – Allein

Gestern Abend beim Abendessen; fragte ich Heino ob es nicht besser sei von nun an alleine weiterzumachen. Diese Möglichkeit hatten wir bereits vor Abfahrt nach Marokko besprochen, falls unsere Interessen zu sehr auseinder geraten. Und so trennten sich unsere Wege nach dem Tanken. Naja, nicht so ganz. Wie der Zufall so wollte überholten wir uns gegenseitig noch ein paar Mal, da Heino die gleiche Route fuhr, die ich ebenfalls im Navi hatte :). Über kleine Strassen kam ich nach Puerto de los Carneros, wo auf mich ein Campingplatz erwartete, den ich bereits Zuhause ins Garmin eingegeben hatte. Früher als gewöhnlich machte ich bereits um 14 Uhr Feierabend, da meine Klamotten vom gestrigen Regen trocknen mussten.

Den Tag verbrachte ich damit meine Sachen in Ordnung zu bringen, zu waschen und alles zu sortieren. Ganz nebenbei entdeckte ich dann noch den Pool. Da außer mir niemand auf dem Campingplatz war, ließ ich es mir nicht nehmen diesen zu besetzen.



Nach ein paar Bierchen am Abend kam dann plötzlich ein Biker in die Bar und buchte wie ich, einen Zeltplatz. Wir kamen schnell ins Gespräch und er erzählte mir, das er aus Chicago sei und auf dem Weg nach Marokko ist. Den Rest kann man sich ja denken! Es war noch ein langer Abend!

Tag 27. – Festgenagelt

Na das war ja vielleicht was…haha! Alles begann heute morgen, als wir wegen Heinos defektem Ablendlicht einen BMW Haendler aufsuchten. Nach 30 min. suchen und 10 minütigem Wechsel, fuhren wir nach Sevilla hinein um uns das architektonische Highlight am Plaza de Major anzusehen. Ein pilzartiges Gebilde welches ein Museum beherbergt.

Wir fuhren irregeleitet durch unsere Navis quer duch die Stadt und landeten schlussendlich ca. 300 m entfernt an einem kleinen Platz (Plaza del Burgos). Ich entschied, ersteinmal die Lage per Fuss zu erkunden, bevor man sichnoch einmal verfährt.  Als ich von der Erkundung zurueckkehrte, guckte mich Heino leicht ungläubig an und wies mit dem Finger nach unten an seiner Maschine. Was ich sah, war dann das hier:

Schnell stellte sich die Frage, wie man den Reifen wieder flicken könnte. Was uns dazu brachte, doch einfach den ADAC anzurufen. Schliesslich sind wir beide Pro Mitglieder.

Während wir noch grübelten kam ein älterer Herr vorbei und sprach uns auf Englisch an, ob er helfen könne.  Wir erklärten ihm die Situation und er empfahl uns ein Lokal an der Ecke, während wir auf den Abschleppdienst warten. Gern nahmen wir die Empfehlung an und stellten noch unsere Bikes in sichtbate Entfernung.  Während Heino mit dem ADAC telefonierte unterhielt ich mich mit unserem neuen Freund über alles und jenes. Es stellte sich heraus, das er Deutscher war und als Antiquitätenhändler gearbeitet hat. Er wohnte seit 7 Jahren in Sevilla mit seiner amerikanischen Frau und zieht nächste Woche zurück nach Schottland, wo er ein Haus besitzt. Eines war klar, arm war der Kerl nicht und seine Kunden die er bediente erst recht nicht! Nichtsdestotrotz war er ein ganz normaler und sehr sympathischer Typ, mit dem es sehr viel Spaß gemacht hat sich zu unterhalten.
Heino bekam Rückinfo des ADAC, das wir zu einer Werkstatt im Osten der Stadt fahren sollten, was wir auch taten.Glücklicherweise hielt der Nagel auf der Fahrt und die Luft entweichte langsam bis gar nicht.

Die Reparatur dauerte eine halbe Stunde, dann konnte es weitergehen. Wieder in der Stadt, sah sich nun auch Heino das Konstrukt am Plaza de Major an. Danach fuhren wir gen Norden in den Nationalpark Sierra Norte. Sehr huebsch….. mal wieder.
Der Tag endete mit einem leckeren Essen in unserem, nach stundenlanger Suche gefundenen Hotel La Posada in Calza de la Sierra. Wie sich herausstellte war es unser Abschiedsmahl.

Tag 26. – Fast schon Unspektakulär

Bei strahlendem Sonnenschein brachen wir in Richtung Algeciras auf, mit dem Ziel einen BMW Händler zu finden, welcher Heinos Leuchte wieder in Gang bringt. Die POI’s unserer Garmin’s leiteten uns aber lediglich zu einer Polizeistation und ins Nirvana. Naja, wir brachen also auf in Richtung Norden mit Ziel auf Ronda. Keine Ahnung was unsere Navis heute hatten, aber Sie führten uns in eine Sackgasse kurz hinter Algeciras mit der Premisse, das dort eine asphaltierte Straße langführe. Also wieder zurück und Neustart.  Endlich waren wir auf der richtigen Straße, welche uns über die Berge nach Ronda führte. Die Aussichten waren einmal mehr überragend.

Jedoch hatte ich ein Problem damit, die Aussicht zu geniessen und ratterte die kilometerlangen Kurven nur so runter. Ich nehme an, das ich mittlerweile schon so gesättigt bin von tollen Aussichten, das mich fast nichts mehr umhauen kann. Dachte ich!

Hinter Ronda fuhren wir ueber kleine Strassen nach Grazalena und Zahara. Ab da wurde es dann doch noch einmal so richtig schön:

Gelandet sind wir letzten Endes auf einem Campingplatz kurz vor Sevilla. Morgen versuchen wir noch einmal einen BMW Händler zu finden, da Heinos Abblendlicht die Arbeit verweigert. Ein neuer Hinterreifen wäre auch von Vorteil in meinem Falle. Ich gehe aber nicht davon aus, das sie einen TKC 80 für mich haben.

Tag 25.- Steak

Heute war mal wieder ein kompletter Ruhetag angesagt. Bis auf das ich mir den Luftfilter mit meiner Zahnbürste vorgenommen hatte und im Anschluss noch drei Std. Mittagsschlaf abgehalten hatte war nichts mehr passiert. Die letzten 3 Wochen zollten ihren Tribut. Am Abend gingen wir noch mit einem Camperpärchen aus Deutschland in Tarifa etwas Essen. Sie suchten ein Lokal aus ihrem Reiseführer raus, welches für seine Steaks bekannt war. Ein Filetsteak fuer 22 € später, war ich glücklich und satt. 🙂