Tag 17. – Slow Motion

Nach einem reichhaltigen Frühstück packten wir langsam unsere Habseligkeiten zurück auf unsere Bikes. Zwischenzeitlich verabschiedeten wir uns noch von unseren neuen litauischen Bekannten, welche gestern zum späten Abend noch auf den Campingplatz ankamen. Nach der Verabschiedung von Mohammed und den restlichen Angestellten, fuhren wir gen Süden zurück ueber Azilal nach Bin Ouidane wo uns ein relativ grosser und schöner Stausee erwartete.

Kurz hinter dem Staudamm, welcher vom Militär gesichert wurde, machten wir eine kurze Fotopause, wobei uns das Militär von der anderen Seite aus mit Trillerpfeifen verständlich machte, das das Fotografieren verboten sei. Upps! Sorry ;P

Plötzlich hielt ein kleiner Laster mit Kies neben uns und der Fahrer begann mit Heino ein Gespräch anzufangen. Wie sich herausstellte, war es ein deutscher Auswanderer, der in Marokko ein Bauunternehmen hatte. Wir verabredeten uns auf einen Drink im nächsten Dorf. Sein Name war Joseph, ein Schwabe, der mit seiner Familie bereits seit den 80ern in Marokko lebt. Er sprach auch fliessend Arabisch, bzw. die marokkanische Abwandlung.  Er lud uns in sein Haus zum Essen ein, wo wir seine Frau und seine Kinder kennenlernen durften. Nach zwei Stunden verabschiedeten wir uns und fuhren auf Empfehlung, die von ihm vorgeschlagene Route in die Berge mit Ziel Cathedral de Roche, einem riesigen Felsmonument. Nachdem der Asphalt stetig schlechter wurde, endete er irgendwann in einer kleinen Ortschaft, in der wohl gerade der Markt beendet wurde. Jedenfalls stand dieser Ort vor Dreck, der wegen des aufkommenden Windes in alle Richtungen gefegt wurde. Als wir an der Cathedrale ankamen erwartete uns eine Herberge, die von Hikern als Startpunkt für den Weg hinauf auf den Fels genutzt wird. In unserem Fall eine Gruppe von marrokanischen Wanderern aus Marrakesch, welche uns dann auch gleich erstmal zum Tee einluden und erzählten, das sie als Account Manager für die Zigarrettenindustrie arbeiten.


Dann war aber erstmal Fototermin für die Cathedrale angesagt:

Wir hatten heute die 40 Gradmarke geknackt und sind vielleicht 100 km gefahren!
Die kleine Herberge stellte sich als Kleinod heraus. Nach einem reichlichen Mahl bestehend aus einem 3-Gänge Menü (Suppe, Tajine, Melone), wurden wir von dem Wanderclub zu einem original marrokanischen Abend eingeladen.  Das Leben kann es manchmal auch gut mit einem meinen. Wenn sich jetzt noch die nervigen Fliegen verpissen würden, wäre er perfekt!