Nichts ist besser als frühmorgens von dem Imam geweckt zu werden der in sein Mikrofon kraeht. Es gibt ja welche die haben es echt drauf. Aber der, der mich heute morgen aus dem Schlaf riss, klang wie ein Gockel dem man die Eier abgeschnitten hat. Es dauerte rund eine Stunde bis ich einigermassen wieder eingeschlummert war, als ich von einem merkwürdigen Geräusch noch einmal geweckt wurde. Eine Kröte versuchte unerlaubterweise und ohne Ankündigung in mein Zelt zu kommen, in dem Sie ständig dagegen hüpfte. Dummes Vieh.
Nach 10 Uhr sind wir dann endlich losgefahren in Richtung Tamtattouchte. Wir durchquerten den Ort und bogen links auf die Piste in Richtung der Dades Schlucht ab. Anfangs war es ein leichter Schotterpfad, der sich zunehmend mit Geröll vermischte. Nach ein paar Kilometern sahen wir ein Häuschen mit einem Berber davor, welcher fuer sein Café auf Kundschaft wartete. Wir bogen ein und bekamen gleich ein Poesiealbum in die Hand um uns einzutragen, was wir auch gerne taten. Im Anschluss zeigte er uns ein wenig seiner Handwerkskunst, welche sich aus selbstgemachten Violinen darstellte. Die Teile waren aus Konservendosen hergestellt, die er mit einer Friseurschere ausschnitt und mittels Kneifzange zusammenfuegte Sehr beindruckend war auch, als er begann auf einer der Dinger zu spielen und meinte es wären berbische Stradivari.
Im Anschluss ging dann das Offroaderlebenis weiter. Bis auf 2.800 m schlaengelte sich die schottrige Piste hinauf, immer wieder mit leicht anspruchsvollen Passagen. Vorbei an ein paar Berberzelten, aus denen die Frauen gleich gerannt kamen als sie uns hoerten, ging es nun immer weiter in die Dades. Ploetzlich und voellig unerwartet, kamen uns nun auch Autos und sogar ein paar italienische Biker mit ihren Sozias entgegen. Letztere wurden durch einen marrokanischen Guide begleitet. Fuer meine Zwecke war das Terrain genau richtig, aber wie die das mit den Maedels gemacht haben wuerde mich interessieren. Zumal die Eine gerade einmal eine Flatterhose anhatte.
Als wir irgendwann nach ca. 50 km wieder so etwas wie Asphalt unter den Rädern hatten, ging es Richtung Sueden nach Boulmaine Dades. Hier schlugen uns die Aussichten auf die eigentliche Schlucht das Weiss aus dem Gesicht. Aber sehet selbst.
Kurz darauf stiegen wir in einen Hotel Namens Kasbah de la Vallee ab und liessen uns das Bier schmecken. Ja es gibt wieder welches, allerdings nicht zu vergleichen mit einem Berliner Kindl. Gott wie ich mich darauf mal wieder freue.