Zwischen Naja und Juhu!

So lautet mein Resümee nach 3 Monaten Leben in Düsseldorf. Noch immer kann ich der Stadt nicht allzuviel abgewinnen und jetzt wo der Winter immer näher rückt und man immer weniger unternehmen kann, sogar noch viel weniger. Sicher, Düsseldorf hat auch seine Qualitäten, aber mir fehlt doch so einiges was ich von Berlin her gewöhnt bin. Es ist mir hier einfach zu Deutsch.

Unbemerkt schlich sich im Laufe der Jahre meines berliner Lebens die Charakteristik des Südländisch-muslimisch geprägten Lebensstils ein. Schon witzig, denn viele Dinge die mich in Neukölln genervt haben vermisse ich hier. So beispielsweise der Dreck! Mir ist das hier manchmal viel zu sauber alles. Zudem habe ich hier das Gefühl, das die Menschen nur darauf warten das man etwas falsch macht damit sie einen anmeckern können. Kein Witz, ist mir schon passiert! Wegen einer Lapalie für die in Berlin keiner was sagen würde (ich parkte auf dem Fahrradweg…unbewußt)! Ich wußte es wirklich nicht als ich nachts den Wagen dort abstellte! Frühst nörgelte mich dann ne Oma mit ihrem Drahtesel voll „sie werde das nächste mal das Ordnungsamt rufen!“. Mach doch…alte Schrulle! Nur gut das sie der Wagen auf dem Gehweg, der sich neben mich gestellt hatte, nicht gestört hat, denn der blockierte alles! Aber wahrscheinlich war ich nur zur falschen Zeit am falschen Ort.

Ja, ich war in Düsseldorf…! Vielleicht nicht mehr lange!

Kartoffelsuppe mit Würstchen…

Sicher fragt man sich zurecht, was daran so toll sein soll!? Nichts… Es sei denn man macht sie sich zum ersten mal selber! Ich bin nun mal kein Tim Mälzer und in meinem bisherigen Leben konnte ich bis auf Chili nicht wirklich viel selber machen ( Chili mache ich im übrigen auch nur mittels Knorr bzw. Maggi Tüte)!

Jetzt beginne ich in die mysteriöse Welt der Selbstversorgung einzusteigen und Kartoffelsuppe ist schon einmal mein bisheriger Hochpunkt.

Guten Appetit.

Erster Tag

Heute ist mein erster Tag bei der neuen Arbeit. Langsam aber spürbar regt sich in mir ein Gefühl des aufgeregt seins.

Ich und Tamy sind vorgestern in Düsseldorf angekommen und haben unser (mein) neues Domizil bezogen. Es ist eine kleine Dachgeschosswohnung (ca. 32 qm) mit Blick auf Wiese und Bäume. Vorteil dieser Behausung ist, das sie bereits möbliert ist. Leider konnte man allerdings einige Dinge in die Tonne treten, wie beispielsweise Besteck, Gläser, Töpfe etc.

Ich habe diese Gegenstände in einer meiner Kisten verstaut. So kann ich den Kram für den Nachmieter wieder raussuchen.

Gestern entdeckten wir dann das Beste an dem neuen Wohnort. Nur ein paar Schritte von meiner Haustür entfernt befindet sich ein Park. Gleich hinter diesem Park kommen dann einige Felder (inkl. Kühen und Pferde). Noch ein Stückchen weiter kommt dann der Rhein. Als Stadtkind ist so etwas nur schwerlich zu verdauen. Aber es gefällt mir schon jetzt.

So, ich geh dann mal arbeiten.

Let´s go Düsseldorf

Was war das nur für ein irrer Juli! Erst die OP, dann ein Vorstellungsgespräch bei Breuninger in Stuttgart … Abgelehnt! Dann ein Vorstellungsgepsräch bei Schwitzke & Partner in Düsseldorf … Angenommen! Danach meinem derzeitigen Auftraggeber gekündigt und Zweitwohnung klargemacht. Und nun starte ich am Samstag in das mit Abstand größte Abenteuer meines bisherigen Lebens…tse tse, das hätt ich auch nicht gedacht, das mir das mal passiert.

Letzten Endes blieb mir ja auch nichts anderes übrig, als meinem geliebten Berlin den Rücken zu kehren. Zum Leben ist die Stadt ideal, aber zum arbeiten und sich etwas aufzubauen kann man sie vergessen. Anyway…Düsseldorf ich komme.

Tamy bleibt in Berlin und hält derweil die Stellung. Fröhlich wird das Pendlerleben. Ma gucken was ich denn so alles absetzen kann, bei meiner zweiten Haushaltsführung. Stichwort Verpflegungspauschale! Aber ersteinmal in Düsseldorf ankommen.

no money no friend

Da steht man nun jeden Tag auf, schleppt sich zur Arbeit, Verbringt dort 8 Std. und das 5 Tage die Woche und am Ende ist man trotzdem pleite. Seit September letzten Jahres komm ich nicht mehr auf den grünen Zweig. Immer wenn ich etwas zusammengespart habe muß ich es im nächsten Moment für unbezahlte Rechnungen, Steuern, Versicherungen oder sonstwas ausgeben. Spätestens Mitte eines jeden Monats herrscht dann bei mir Ebbe in der Kasse und das obwohl ich doch der Creatéur des neuen Jochen Schweizer Pushcart Konzeptes bin! Kann mir das einer mal bitte erklären?!

Da ich den finanziellen Abstieg bereits letztes Jahr habe kommen sehen, versuchte ich per Bewerbungsschreiben dem Ganzen entgegenzusteuern mit einem Teilerfolg. Ich wurde von einem großen deutschen Buchhandelsverlag zu einem Bewerbungsgespräch nach München eingeladen. Die suchten einen Ladenbaukoordinator. Alles hörte sich gut an, bis wir auf das Gehalt zu sprechen kamen. Ein monatliches Einkommen von 3.000.- € Brutto (Steuerklasse 1) erschien mir für Münchener Verhältnisse dann doch ein bissel wenig. Ich lehnte nach kurzer Denkphase dankend ab. Achso, Probezeit betrug 6 Monate und danach hätte es einen 2 Jahresvertrag gegeben. Beim Bewerbungsgespräch hatte mir im Übrigen die Frage gut gefallen: Wie ich den mit Stress umgehe? Antwort: Gut! Wenn die Kohle entsprechend angepasst ist!

Schöne neue Welt. F****