Tag 18. – Worstcase + Badespass

Nachdem ich Alin heute frueh verlassen hatte fuhr ich Richtung Sueden, mal wieder ohne Zielvorgabe. Ein paar Kilometer weiter traf ich eine folgenschwere Entscheidung. Ich trichterte meinem Navi die Kueste Katalaniens ein mit dem Ziel: Meer. Ich wollte wenigstens einmal das Wasser sehen, bevor es fuer mich zurueckgeht. Die Route fuehrte mich durch einen Tunnel der mich gleich mal 9,60 € an Wegezoll kostete. Ich bezahlte mit dem letzten Zehner in meinem Portemonnai. Nach ca. 10 Kilometern sah ich dann wieder das Licht am Ende und ueberquerte eine Bruecke mit Tempo 90, als ich ploetzlich bemerkte, das mein Portemonnai den Abflug aus dem Kartenfach meines Tankrucksacks probte. Ich hatte an der Zollstation wenig Zeit um es wieder ordnungsgemaess in meiner Gesaesstasche zu verstauen, daher hatte ich es diesmal dort deponiert. Ich stoppte noch auf der Bruecke, schaltete den Warnblinker ein und lief die Strecke, suchend nach dem Wertvollsten auf dieser Reise ab. Doch ich fand nichts. Langsam kam mir der Gedanke es koennte beim Abflug den Weg ueber die Ballustrade und somit ca. 50 m abwaerts genommen haben. Da ich auch beim Weg zurueck nichts fand, informierte ich schonmal den Notruf (Tamy). Ich bat sie darum, bei meiner Bank nachzufragen, wie ich schnellstmoeglich an eine neue Kredit oder Maestro Karte komme, bzw. man mir Bargeld ueberweisen konnte. Als ich bei Fritz wieder ankam, dann die Erleichterung! Die Geldboerse lag neben ihm auf der Strasse! Sie muss sich wohl irgendwie verklemmt haben und erst beim Absteigen heruntergefallen sein. Shit Happens!! Erleichtert nahm ich den Weg in Richtung Ripoll wieder auf und futterte ersteinmal etwas auf den Schrecken.
Als ich Fritz wieder bepackte, kam ein alter Katalane auf mich zu und sabbelte mir ein Ohr ab. Waehrend er das tat, sah ich aus dem Augenwinkel heraus eine neue KTM Adv. an mir vorbeifahren, inkl. deutschem Kennzeichen und Sozia hinten drauf. Kurz nach der Abfahrt traf ich die Beiden vor einer Ampel wieder und hielt an. Wir tauschten uns untereinander ueber die richtige Richtung und unsere beiden Bikes aus, kamen jedoch nicht dazu zusammen weiterzufahren, da die KTM dringend Futter brauchte. Typisch dachte ich (neine KTM hatte ja auch einen imensen Verbrauch) und gab Gas…hehe!
Ich fuhr ueber die N260 an Olot vorbei und passierte Figueres. Mir wurde zum ersten Mal seit langem wieder bewusst, wie sehr ich Staedte inkl. allem drum und dran hasse (jedenfalls auf dieser Tour). Laut meiner Karte sollte es an der Kueste kurz vor dem Leuchtturm Illa de Cullaro s’Encalladora ein Campingplatz geben, in dessen Richtung ich mich bewegte. Dabei durchfuhr ich den Ort Cadaques, bei dem ich gleich den naechsten Kulturschock erlebte. Ein Ferienort wie aus dem Buch, mit allem was dazu gehoert. Ich sah zu das ich zuegig zum Campingplatz kam, musste jedoch feststellen das dieser nicht existent war. Nach kurzer Rueckfrage bei einer netten Dame an einem Parkplatzhaeuschen, gab sie meiner Ahnung Recht und wiess mir den Weg zu einem Campingplatz im Herzen des Ferienortes… KOTZ! Ich fuhr also noch einmal durch das Nest voller braungebrannter Schoenheiten und jagte im Anschluss in Richtung Sueden nach Puigmal. Zwar auch nicht besser, aber meiner Karte zufolge sollten sich dort gleich drei Campingplaetze befinden. Nach kurzer Irrfahrt fand ich auch einen.. das Rubina Resort!!! In der festen Absicht am naechsten Tag einen Badetag einzulegen, orderte ich mir ein Appartement und geniesse den Abend auf meiner Terrasse mit einer guten Flasche Rotwein und Nudeln. Zum Wohle und gute Naechtle!

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