Tag 19. – Urlaub

Nach einer durchwachsenen Nacht, ich hatte kaum geschlafen, schickte ich mich nach dem Fruehstueck an, mir das wichtigste Utensil des Tages zu besorgen. Eine Badehose! So ging ich frohen Mutes zu der Camping-Resorteigenen Boutique in der Hoffnung ein schickes Model zu erwerben. Leider verkauften die in dem Laden alles, aber keine Herrenbadeshorts! Was soll das denn, dachte ich mir und erkundigte mich, wo ich denn mein Badeutensil erwerben koenne. Man wies mir den Weg ins naechste Village. Und so lief ich dann geschlagene 30 min. nur um endlich ins Meer zu huepfen. Bei der Gelegenheit konnte ich mir aber einen Eindruck der Oertlichkeiten verschaffen, die meinem Camping-Resort Gefaengnis vorgelagert waren. Das gesamte Areal bestand aus einer mehr oder weniger schoenen Ferienhaussiedlung, inkl. angelegter Kanaele um sein Boetchen direkt vor der Tuer parken zu koennen. Leider sah nichts davon auch nur ansatzweise huebsch aus, sondern eher nach Flaechenoptimierung. Ein Haus reihte sich an das andere und alle hatten eines gemein. Sie waren haesslich. Vor den Haeuschen parkten die Autos der hohen Herrschaft mit deutschen, franzoesischen und brituschen Kennzeichen. Hier bleibt also meine Rente, dachte ich in mich rein und schlenderte weiter. Nachdem ich endlich eine Badehose bekomen hatte ging ich direkt in Richtung Strand und ab ins Meer. Dort testete ich dich Wasserdichtung meiner Actioncam. Ich fand das Ergebnis konnte sich sehen lassen und spielte weiter damit herum.
Leider wurde der Wind vom Meer aus immer staerker und machte meinem Badespass nach ca. 2 Std. ein jaehes Ende. Ich beschloss zu duschen und etwas zu futtern. Danach lief ich noch einmal am Strand in Richtung Rosa. Ich kam ca. 4 km weit und stand vor einem unueberwindbaren Hindernis. Irgendein Vollhirn an Stadtplaner hatte hier einen Kanal gepant und dabei die Bruecke vergessen! Nach kurzem Paeuschen also dann der Rueckweg, vorbei an den fleischgwordenen Kolesterinbrocken, die sich noch immer zum Roesten in der Sonne aalten. Gibt es denn hier nur dicke Menschen?

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Die Antwort lautet: Ja! :-/ Achja, ich hab nen Sonnenbrand… auch das noch!

Tag 20. – Der letzte Tag

Nachdem ich fruehst mein Gefaegnis, ordnungsgemaess verlassen hatte, fuhr ich an der Kueste entlang in Richtung Perpignan. Ich hatte zwar mein Navi darauf programmiert grosse Strassen zu umgehen, aber das klappte irgendwie nicht wirklich. Und so fuhr ich, staendig von Automassen geplagt, in Reih und Gkied mit den Blechkarossen. Bis mir dann der Kragen geplatzt ist und ich auf Ueberholmodus umstellte. Die Autofahrer so durfte ich feststellen, machten, sobald sie mich sahen Platz und liessen mich vorbei. Artig bedankte ich mich bei jedem Einzelnen, da man dieses Verhalten aus Deutschland nicht so kennt. Ich bog bei Perpignan auf die D612 ab in Richtung Ille-sur-Tet, um noch ein letztes Mal in den kurvenreichen Genuss der hiesigen Landschaft zu geraten. Ueber kleine Straesschen mit Kurs Nord, bewegte ich mich noch einmal auf die Gorge de Galamus zu, die wie ich fand bei der letzten Durchquerung nicht wirklich genossen habe.
Das zweite Mal war dann doch viel besser, obwohl ich schon dachte umkehren zu muessen, da ein kleines Maennlein mit einem Roten Durchfahrt verboten Schild mir den Weg versperrte. Er wies mich jedoch darauf hin, das an diesem Tage die Durchfahrt reglementiert wird. Soll heissen, das ich diesmal nicht befuerchten musste, das mir ein Auto in den engen Kehren entgegenkommen koennte. Umso besser, da ich die Pole Position bereits inne hatte. Als das kleine Maennchen das Startzeichen gab, schoss ich los mit knapp 30 km/h. Mehr geht in den engen Kehren ja eh nicht. Aber schneller will man auch nicht, wenn man an den steilen Felswaenden entlangfaehrt und zu seiner linken die kleine Bruestung und dahinter den tiefen Abhang sieht. Am Ende angekommen ging es weiter ueber kleine Straesschen, welche durch die Weinanbaugebiet Rousillons fuehrten.

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Hier genoss ich noch ein letztes Mal die Stille der Natur, bevor es dann fuer mich hiess, eine Unterkunft zu suchen. Ich wollte noch einmal Campen gehen und peilte hierzu einen Platz in der Naehe Narbonnes an. Zielsicher fuehrte mich klein Navi dorthin. Nach kurzem CheckInn dann die Ernuechterung. Wieder bin ich auf einem dieser Campingplaetze der Superlative mit 4 Sternen gelandet und hoerte die Anmationen bereits von der Rezeption aus. Kleiner Tipp fuer andere die es mir nachahmen moechten: Meidet das Meer! Es ist die Hoelle! Wenigstens ist das Bier kalt und gross genug um mich selbst zu ersaufen…
Man, freu ich mich auf Zuhause!

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Den letzten Rest gibt mir noch die dorfeigene Campingdisco, welche sich gerade aufgebaut hat. Koennte mich bitte jemand erschiessen? Danke!

 

Tag 18. – Worstcase + Badespass

Nachdem ich Alin heute frueh verlassen hatte fuhr ich Richtung Sueden, mal wieder ohne Zielvorgabe. Ein paar Kilometer weiter traf ich eine folgenschwere Entscheidung. Ich trichterte meinem Navi die Kueste Katalaniens ein mit dem Ziel: Meer. Ich wollte wenigstens einmal das Wasser sehen, bevor es fuer mich zurueckgeht. Die Route fuehrte mich durch einen Tunnel der mich gleich mal 9,60 € an Wegezoll kostete. Ich bezahlte mit dem letzten Zehner in meinem Portemonnai. Nach ca. 10 Kilometern sah ich dann wieder das Licht am Ende und ueberquerte eine Bruecke mit Tempo 90, als ich ploetzlich bemerkte, das mein Portemonnai den Abflug aus dem Kartenfach meines Tankrucksacks probte. Ich hatte an der Zollstation wenig Zeit um es wieder ordnungsgemaess in meiner Gesaesstasche zu verstauen, daher hatte ich es diesmal dort deponiert. Ich stoppte noch auf der Bruecke, schaltete den Warnblinker ein und lief die Strecke, suchend nach dem Wertvollsten auf dieser Reise ab. Doch ich fand nichts. Langsam kam mir der Gedanke es koennte beim Abflug den Weg ueber die Ballustrade und somit ca. 50 m abwaerts genommen haben. Da ich auch beim Weg zurueck nichts fand, informierte ich schonmal den Notruf (Tamy). Ich bat sie darum, bei meiner Bank nachzufragen, wie ich schnellstmoeglich an eine neue Kredit oder Maestro Karte komme, bzw. man mir Bargeld ueberweisen konnte. Als ich bei Fritz wieder ankam, dann die Erleichterung! Die Geldboerse lag neben ihm auf der Strasse! Sie muss sich wohl irgendwie verklemmt haben und erst beim Absteigen heruntergefallen sein. Shit Happens!! Erleichtert nahm ich den Weg in Richtung Ripoll wieder auf und futterte ersteinmal etwas auf den Schrecken.
Als ich Fritz wieder bepackte, kam ein alter Katalane auf mich zu und sabbelte mir ein Ohr ab. Waehrend er das tat, sah ich aus dem Augenwinkel heraus eine neue KTM Adv. an mir vorbeifahren, inkl. deutschem Kennzeichen und Sozia hinten drauf. Kurz nach der Abfahrt traf ich die Beiden vor einer Ampel wieder und hielt an. Wir tauschten uns untereinander ueber die richtige Richtung und unsere beiden Bikes aus, kamen jedoch nicht dazu zusammen weiterzufahren, da die KTM dringend Futter brauchte. Typisch dachte ich (neine KTM hatte ja auch einen imensen Verbrauch) und gab Gas…hehe!
Ich fuhr ueber die N260 an Olot vorbei und passierte Figueres. Mir wurde zum ersten Mal seit langem wieder bewusst, wie sehr ich Staedte inkl. allem drum und dran hasse (jedenfalls auf dieser Tour). Laut meiner Karte sollte es an der Kueste kurz vor dem Leuchtturm Illa de Cullaro s’Encalladora ein Campingplatz geben, in dessen Richtung ich mich bewegte. Dabei durchfuhr ich den Ort Cadaques, bei dem ich gleich den naechsten Kulturschock erlebte. Ein Ferienort wie aus dem Buch, mit allem was dazu gehoert. Ich sah zu das ich zuegig zum Campingplatz kam, musste jedoch feststellen das dieser nicht existent war. Nach kurzer Rueckfrage bei einer netten Dame an einem Parkplatzhaeuschen, gab sie meiner Ahnung Recht und wiess mir den Weg zu einem Campingplatz im Herzen des Ferienortes… KOTZ! Ich fuhr also noch einmal durch das Nest voller braungebrannter Schoenheiten und jagte im Anschluss in Richtung Sueden nach Puigmal. Zwar auch nicht besser, aber meiner Karte zufolge sollten sich dort gleich drei Campingplaetze befinden. Nach kurzer Irrfahrt fand ich auch einen.. das Rubina Resort!!! In der festen Absicht am naechsten Tag einen Badetag einzulegen, orderte ich mir ein Appartement und geniesse den Abend auf meiner Terrasse mit einer guten Flasche Rotwein und Nudeln. Zum Wohle und gute Naechtle!

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Tag 17. – Die erste Furt

Und so kam es, das ich am morgen des 30.sten auf zu neuen Abenteuern startete. Naja, ganz so frueh war es dann doch nicht, da der Vortag seinen Tribut forderte. Also fuhr ich erst gegen 10 Uhr in den Wolkenverhangenen Himmel in Richtung Gorges de Galamus. Meine Fresse ist das eine Scheiss enge Strasse die sich da am Hang entlangschlengelt. Bei jeder Kurve musste man Angst haben, das ein Auto entgegenkommt und man sich streitet wer denn nun also erster den Rueckwaertsgang einlegt. Gluecklicherweise blieb mir diese Erfahrung jedoch erspart. Da ich am Vortag bereits nicht zum Tanken kam, man erinnere sich das der Automat meine Karte nicht schluckte, fuhr ich in Richtung Quilla, dem naechst groesseren Ort mit mehr als nur einer Tanke. 44 km, nur um meinem Muli etwas zu fressen zu geben. In Berlin undenkbar ;). Nach der Druckbetankung bei der mir zwei Briten halfen, fuhr ich suedwaerts in Richtung Pyrenaeen ohne festes Ziel. Keine Ahnung warum, aber ich kam schon wieder an einer Bikerparty vorbei und machte auf der Stelle Halt um mir das Spektakel genauer anzusehen.

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Kaum abgestellt, scharrte sich das Volk um den kleinen Fritz um sich das merkwuerdig anmutende leicht dreckige Etwas aus der Naehe zu betrachten. Prompt musste ich, als einzigster Fremdling auf der Party, alle Fragen beantworten, welche mir die Schergen stellten! Spass hat es auf jedenfall gemacht. Und die unglaeubigen Blicke, das ich alleine unterwegs sei, taten ihr Uebriges.
Nach einem kleinen Fruehstueck und ein paar Drinks, fuhr ich dann weiter. Eine Schlucht folgte der naechsten und einmal kam ich etwas zu weit raus aus der Kurve und befand mich auf der Gegenfahrbahn als mir ein Biker entgegenkam. Gott, dachte ich, bist Du denn nur daemlich (sagte ich zu mir selbst) und nahm fortan die Hand weg vom Gas!
Immer noch ohne festes Ziel vor Augen, beschloss ich mir Andorra anzusehen. Hatte ich doch schon so viel davon gehoert! Ich programmierte das kleine Navi und fuhr los. Irgendwann brauchte, nachdem Fritz abgespeist war, mein Magen eine kleine Fuelleinheit. Ich hielt an einem Bistro und orderte in fast feinstem Franzoesisch eine Cola und etwas aus der Auslage. Bloed nur, das ich in Spanien war! Ich bekam dennoch was ich wollte und wurde Zeuge eines unglaublichen Spektakels. Nico Rosberg holte seinen ersten Saisonsieg der Formel 1. Nach kurzem Gegroele mit den Einheimischen in der Bar, die sich totlachten, das ich als Deutscher das Unglaublich fand ging es weiter. In Andorra war ich dann das zweite Mal fassungslos. Eine so grosse Shoppingmall fast nur fuer Biker hatte ich dann doch nicht erwartet. Ueberwaeltigt von der kaufsuechtigen Zivilisation, suchte ich schnellstens das Weite in Richtung Pal. Hier wusste ich, das es einen alten Schmugglerpfad in Richtung Spanien geben sollte, welcher noch immer befahrbar ist. Nach ein paar Kilometern auf mehr oder weniger guten Schotter, kam ich bei einer Gruppe von Fahrradfahrern und Jeeps an. Da der Weg dort gabelte, fragte ich nach der Richtung und bekam prompt einen Kaffee angeboten den ich gerne annahm. Nach einem kurzen aber sehr lustigen Schnack mit den Jungs, die Biker waren Spanier die 4×4 Franzosen, ging es weiter ueber den Schmugglerweg.

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Und nun kam es! Ich stand vor meiner ersten echten Furt! Mit den Erinnerungen des Vortages in meinem Hinterkopf, zoegerte ich und haette wahrscheinlich umgedreht, wenn da nicht die Fahrradfahrer auf der anderen Seite gestanden haetten und mir staendig zuriefen es zu versuchen. Also paddelte ich beim fahren was das Zeug hielt und nach gefuehlten zwanzig Metern (es waren nur 5m) und ein paar nassen Fuessen, war auch ich auf der anderen Seite.

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Mein Stolz hielt sich jedoch in Grenzen ( Bloedsinn, ich habe gejubelt was das Zeug hielt). Und so ging es weiter. Der Zeit geschuldet, nahm ich das erst beste Hotel, welches mir in den Weg kam und quartierte mich ein. Mir wurde auch gleich vom Koch des Hauses ein Garagenplatz fuer Fritz zugewiesen… sehr nett. Hotel Saloria heisst der Laden, der sich gleich nach dem Pfad im naechsten Ort befindet. Ich kann es sehr empfehlen, da er eine sehr familiaere Atmosphaere aufweist.

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Tag 16. – Knapp vorbei ist auch daneben

Nach einem ausgewogenen Fruehstueck verabschiedete ich mich von Bernard und seinem Hund Lee. Nicht ohne jedoch ein letztes Mal apportieren zu lassen. Das musste einfach sein, wenn er schon Spielzeug in Form eines durchgebissenen Gummirings brachte.I-F-AND-E_809 Ich fuhr weiter in Richtung Millau und sah noch von Weitem die gewaltige Brueckenkonstruktion, die sich sich ueber das gesamte Tal spannt. Es ging in Richtung Bezier, mit dem Tipp von Bernard im Hinterkopf, erst die zweite Auffahrt hinter Millau zu nehmen, da ansonsten die Maut faellig waere. Es dauerte nicht lang und vor mir fuhr ein Biker mit schweizer Kennzeichen, der wie ich, nicht ganz sicher war, wo es jetzt lang ging. Kurzerhand und nach einer kleinen Wende, trafen wir uns wieder an einer Kreuzung. Wie sich herausstellte, handelte es sich jedoch um eine Bikerin mit hamburger Wurzeln, die nun mit ihrem einjaehrigen Fuehrerschein, ihre erste grosse Tour machte. Nach kurzem Bikergelaber fuhr ich weiter ein kurzes Stueck ueber die Autobahn. Mich ueberhohlte ein PKW mit Anhaenger und scherrte vor mir ein. Nach einem lauten Knall, kamen mir die Einzelteile seines rechten Reifens entgegen geflogen. Nach kurzem Duck- und Ausweichmanoever, gewuerzt mit einem kleinen Adrenalinkick, verliess ich die Autobahn wieder und fuhr ueber Landwege in Richtung Bezier. Das Wetter verschlechterte sich zeitweise extrem und in den hoeher gelegenen Regionen zog ein dichter Nebel auf, sodas die Sichtweite teilweise bei unter 20 m lag. Mit Tempo 40 kroch ich dann also weiter, bis ploetzlich due Sonne ihre Reize ausspielte. Wieder ein Hinweis von Bernard, mit dem er Recht behalten sollte. Beim Abendessen erzaehlte er mir, das due Wolken es nicht ueber die Berge schaffen und auf der anderen Seite Sonnenschein waere. Hinter Bezier und ein paar Kilometer vor Narbonne, dann eine ganz andere Seite Frankreichs. Ueberall am Wegrand standen Prostituierte an den Einfahrten zu den Feldern. Ist schon etwas surreal, wenn man eine durch und durch laendliche Gegend um sich hat und dann einen mit Schminke durchtraenkten neonfarbenen Minirock begegnet. Ein Stueck weiter kam ich Narbonne an und passierte den Bahnhof. Eine gute Gelegenheit nachzusehen, von wo aus mein Autozug am Donnerstag startet. Ich blieb jedoch nicht stehen, sonderb folgte den Angaben meines Navis zu einer Werkstatt, wo ich mich nach einen neuen Reifensatz erkundigen wollte. Leider war ausser ein paar Grashalmen nichts von einer Werkstatt zu sehen. Nach Neuprogrammierung des kleinen Scheissers, dann der zweite Versuch. Dieser brachte mich in ein Industrieviertel, wo vor einem Restaurants ein paar Bikes standen. Dahinter dann BMW Moto Sud, die jedoch Mittagspause machten. Also entschloss ich mich zu den Bikern zu fahren und wurde sogleich sehr nett empfangen um ein paar Benzingespraeche zu fuehren.
Im Anschluss ging es dann zu Moto Sud, wo ich mich nach neuen Socken erkundigt habe. Natuerlich haben sie meine TKC 80 nicht da gehabt. Jedoch informierte mich der nette Mechaniker in feinstem Englisch darueber, das ich mit dem Michelin Anakee eh etwas mehr Freude haben wuerde, da dieser zu 80% fuer die Strasse und 20% fuer Offroad ausgelegt sei. Fuer 345,-€ bekommt der kleine Fritz nun neue Socken und es kann weiter Richtung Pyrenaeen gehen.

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Fritz ist uebrigens der neue Name fuer mein Bike, da ich Uschi schon immer irgendwie bloed fand und die Charakteristik mehr einem Kerl aehnelt. Der Name ist angelehnt an den Film Django Unchained, der mir beim fahren in den Sinn kam. Dort nennt Christoph Waltz sein Pferd ebenfalls Fritz!
„I am Doctor King Schulz and this is my horse Fritz!“
Klingt doch lustig, oder?! Fritz und ich machten uns auf in Richtung Pyrenaeen. Das Chateu de Peyrepertuse war unser erster Anlaufpunkt. Als wir dort ankamen war es jedoch schon 17.00.

Normalerweise die Zeit in der wir eine Unterkunft suchen. Leider fanden wir keine, da zwar ueberall das Wort Ouverte dranstand, aber niemand oeffnete. Wir fuhren bis hinauf zum Chateu. Der Preis von 6€ in Zusammenhang mit der wenigen Zeit, die ich fuer eine Begehung gehabt haette, lies mich letztendlich umdrehen um besser eine Unterkunft fuer die Nacht zu finden. Ab hier begann das Martyrium. Bei einer Planung fuer eine Pyrenaeentour welche ich bereits im letzten Jahr geplant hatte, fiel mir wieder ein, das es einen Verbindungsweg vom Chateu in Richtung Gorges de Galamus gibt. Ich fand auch den Einstieg und begab mich auf schotteriges Gebiet, welches anfangs noch leicht zu meistern war. Nach einigen Kilometern und vielen Abzweigungen, wusste mein kleines Navi leider auch nicht mehr so ganz wo es eigentlich hib soll. Ich entschied mich bei einer Gabelung dem rechten Pfad zu folgen, da dieser mich wieder in einen Ort brachte den ich bereits passiert hatte. Leider wurde der Weg immer enger, steiler und schwerer zu befahren, da links und rechts sich tiefe Fahrrinnen befanden. Irgendwann stoppte ich und guckte mir mit leichtem Angstgefuehl in den Knochen den weiteren Verlauf zu Fuss an. Hier war fuer Fritz und mich das Ende des Weges erreicht, entschied ich mich. Jedoch stand nun eine weitere Herausforderung an. Wie solkte ich die Maschine wenden? Nachdem ich das schwere Gepaeck entladen hatte und mir bereits der Schweiss runterlief, stellte ich Stueck fuer Stueck den alten Fritz quer zum Abhang. Mit ein paar kraeftigen Gasstoessen, schaffte ich es, das Hinterrad durchdrehen zu lassen und eine galante Foersterwende hinzulegen. Auch wenn mir dabei einige Male der Motor absoff. Als ich wieder mitder Nase nach vorn in Richtung bergauf stand fuhr ich ein paar Meter ohne Gepaeck hinauf, bis ich meinte ab hier wieder mit Gepaeck fahren zu koennen. Nach der Neubeladung startete ich dann den Versuch hinauf zu fahren. Ich kam ca. 5-10 m weit, als sich das Vorderrad querstellte und der alte Fritz seitlich zum erliegen kam. Entkraeftet und mit viel zu wenig Wasser ausgestattet, fluchte und schimpfte ich ueber meine eigene Dummheit und wie bloed man sein muss sich solch einer Gefahr auszusetzen! 2 Wochen lang schleppte ich staendig Wasser mit mir herum, was ich fast nie gebraucht haette. Aber dort wo ich es am dringendsten brauchte, hatte ich nichts dabei.
Also entpackte ich wieder alles, zog Fritz zur Seite, damit die Reifen in der Spurrinne lagen um den Hebelweg zu verkuerzen und zog so doll ich konnte um die Maschine wieder aufzurichten. Als das geschafft war fuhr ich wieder komplett ohne Gepaeck bis auf sicheres Terrain. Das Terrain war aber verflucht weit weg von meinem stehengelassenen Zeug, welches ich im Anschluss in mehreren Fusswegen holen musste. Nun war wirklich fuer mich Feierabend und ich brauchte eine Pause. Der Rest war dann relativ easy und es begann bei dem Chateau die erneute Suche nach einer Bleibe. Am Ende leuchtete meine Tankanzeige auf um zu verkuenden, das Fritz gefuettert werden will. Die einzigste Tankstelle in St Paul … war jedoch nicht mehr menschlich besetzt und der Automat wollte meine Karte nicht akzeptieren. Keine Ahnung wieso! Selbst die Hilfe einiger Locals brachte nichts zustande. Entnervt habe ich dann einen Campingplatz im Ort gefunden, bei dem ich mir gluecklicherweise ein paar Bier holen konnte um mir den Schrecken des Tages schoen zu saufen… Prost!

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