Tag 11. – Endlich Wüste

Heute werde ich mal nicht so viel schreiben und lasse die Bilder sprechen. Nur soviel, ich bin nach 20 Jahren Träumen endlich in der Wüste angekommen. Marokko ist landschaftlich ein abwechslungsreicher Traum. Ist man in einem Moment noch durch eine Steppe gefahren, wartet auf der nächsten Abbiegung die Schweiz oder der Grand Canyon auf einen. In Rissani, also kurz vorm Erg Chebbi, ergab sich dann doch noch ein durch aufdringliche Köderer, so möchte ich sie mal nennen, ein etwas nerviges Erlebnis. Die Durchfahrtsstraße durch die Stadt wurde durch ein Schild versperrt. Also blieben wir kurz stehen um uns zu orientieren. Schnell wurden wir von 3 Typen belagert die uns unbedingt in ihre Auberge bringen wollten und uns natürlich den Weg zeigen wollten. Nachdem die 3 Knalltüten einfach nicht locker ließen, haben wir dann einfach Gas gegeben. Denn für noch weitere 10 min. diskutieren, war es nun wirklich zu warm. Letztlich sind wir dann doch durch die Baustelle der Strassensperre gefahren… war auch Scheißegal. Flupps hatten wir den nächsten Heini an der Backe, der uns unbedingt zu seiner Kashba bringen wollte. Also Plan geben lassen und Adieu. In der Nähe des Erg, auf der Straße nach Merzouga, hielten wir dann noch einmal kurz an um zu beratschlagen, wo wir denn nun nächtigen wollen. Nun hielt Köderer Nummer 3 neben uns und fragte ob wir in seine Kashba kommen wollen. Ich fragte nach dem Namen und er antwortete: Mohayut! Na, ach wie praktisch, denn die hatte ich sowieso in die engere Auswahl genommen. Wir liessen uns das Anwesen zeigen und auch die Zimmer. Ich war überwältigt und habe jetzt ein Zimmer mit kleiner Dachterrasse und Aussicht auf den nächtlichen Sternenhimmel.

GENIAL!!! 😀

Tag 7. – Nice Day

Der heutige Morgen fing schonmal gut an.  Nach einem kleinen Frühstück bestiegen wir unsere Bikes und kaum das ich 2 m gefahren bin, kippte ich samt Fritz in die Schräglage.  Die Szene muss gewirkt haben wie in einem Western, wenn das Pferd vor Erschöpfung umfaellt. Haette ich ne Knarre dabei gehabt, ich haette den Gaul von seinen Qualen erloest. Hatte aber Keine ;). Und so musste ich meine gerade aufgesattelten Klamotten wieder abpacken und den Gaul in die Senkrechte bewegen. Aber auch das bekam ich ganz alleine gelöst.
Wir fuhren gen Sueden weiter entlang eines wunderschönen Stausees den wir auch mittels geignetem Damm ueberquerten.

An einer vermeintlich geschlossenen Tankstelle an der wir ein Paeuschen abhielten, fuhr auf einmal eine BMW mit hamburger Kennzeichen an mir vorbei. Ich erzählte Heino von dem Ereignis und kurz darauf holten wir den Knaben auch wieder ein. Wie sich herausstellte kam er mit uns zusamnen in Narbonne an und war nun auf den Weg nach Lissabon, um sich dort mit seiner Frau zu treffen. Uns jedoch zog es weiter nach Sueden. Die Temperaturen stiegen immer mehr an. Auf einer kleinen abgelegenen Strasse in der Sierra Nevada machten wir wieder eine Pause und genossen die Einsamkeit. Gerade als ich zu Heino sagte, das solch einsame Strassen in Deutschland nicht zu finden sind, ertönte leises Motorengeraeusch aus der Ferne. Es war ein Paerchen auf seinen F650, welches vor 3 Jahren zu einer Weltreise aufgebrochen war und sich nun auf dem Rueckweg nach Baden Wuertenberg befindet. Ueber goon8-2.blog.de kann man ihre Abenteuer nachlesen.

Am Abend erreichten wir Almeria. Nach einer Irrfahrt durch die Stadt, welche nur aus Einbahnstrassen und Sackgassen besteht, fanden wir letztlich ein 2 Sterne Hotel (La Perla). Spaeter haben wir noch die Örtlichkeit des Hafengelaendes in Augenschein genommen und dabei auch gleich mal die Tickets für den morgigen Tag gekauft. Vorher jedoch war noch der Besuch bei einer Restaurantkette mit dem großen M angesagt. Man kann den Frass echt nach einer Weile vermissen. Fuer Heino war es das erste McMenü das er gegessen hat. Ich bin mir nicht sicher, ob es ihm geschmeckt hat.

Tag 6. – Morgenstund hat Fliege im Mund

Früher als gewöhnlich starteten wir in einen neuen Tag voller Abenteuer. Dies war dem Umstand geschuldet, das uns das Hotel schnellstmoeglich wieder loswerden wollte. Besser gesagt unsere Bikes, die am Abend zuvor in das Kuechenlager des Hotels unterstellen durften.
Wir fuhren also von Utiel aus in Richtung Almansa ueber die N330. Zwischendurch waren wir noch eine Kleinigkeit frühstücken, wobei unsere Bikes die Hauptattraktion des kleinen Dörfchens waren.
Ab Almansa ging es dann in Richtung Südwesten ueber ein weites Plateau, welches vor Einöde nur so strotzte. Kein Wunder das Spanien mit Erosion zu kämpfen hat, sieht man doch während der ganzen Fahrt kaum ein Baum am Straßenrand stehen. Erst in Eiche de la Sierra, bekamen wir dann endlich etwas zu futtern und auch ein kuehles Bier. Endlich kamen wir im Anschluss wieder in gebirgigeres Gelände mit spaßigen Kurvenlagen und schoenen Aussichten. Gestoppt haben wir auf einem Campingplatz am Emb. del Tranco de Beas, Camping Rural Montreana. Ausser uns war hier noch ein Biker mit seiner F650 aus Grenada abgestiegen, welcher uns auch gleich mit Tipps und Fotos von seiner Marokko Reise bereichert hat. Eine sehr nette Begegnung.
Hier die Fotos des heutigen Tages:

Test der Solarzellen! Mit Bravour bestanden…

Nachtrag: Am Abend saßen wir noch bis 23 Uhr mit unserem grenadischen Freund zusammen und tranken Wein und redeten ueber das Bikefahren, Politik und allerlei anderen Krams. Als Abschluss gönnten wir uns noch einen Wein vor unserem Zelt, wobei mich einige Ameisen förmlich aufgefressen haben. Der erste Sternenhimmel tat sein Übriges zu dieser Atmosphäre.

Tag 5. – Still cruising

Nachdem unsere Gaeule gepackt und gesattelt waren, schickten wir uns an, die Kueste in Richtung Westen zu verlassen. Durch die Sierra del Rayo und die Sierra del Javalambre welche mit ungeahnten Naturschönheiten in Form von genialen Canyons aufwartete, kamen wir, im Gegensatz zu den vergangenen Tagen, immer mehr in den Rausch der Kurven.

Dies macht sich vor allem bemerkbar, wenn man die Kurven nun mit 60 anstatt 40 km/h durchfaehrt. Gestrandet sind wir letztenendes in Util, wo wir uns ein Zimmer fuer 42.-€ in Hotel Vegana geleistet haben, nachdem der Wirt zwar erst abgewinkt hatte, Heino jedoch darauf bestand, da laut Booking.com ein freies Zimmer angezeigt wurde. Gut so. Andernfalls waeren wir wahrscheinlich wieder bis um 7. Uhr gefahren. Kaum Zeit um noch die Unterhosen zu waschen.

Nachtrag: Naturschönheiten waren auch hier vorhanden 😀

Da faellt mir noch ein, das der spanische Koenig heute abgedankt hat.. gibt es jetzt Trauerfeiern im ganzen Land??

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