Autobahn…Echt jetzt?

Ich bin gestern erst sehr spät vom Campingplatz in Lydd weggekommen, da der Manager sich leider nicht blicken ließ, um mir mein Geld abzuknöpfen. Irgendwann kamen zwei Leutchen vom Staff Team, die zwar versuchten mir weiterzuhelfen und wie irre rumtelefonierten, aber irgendwie auch nicht weiterkamen. Nach einer Stunde haben wir es dann aufgegeben und ich hinterließ meine Kontaktdaten, damit sie mir ihre Bankverbindung schicken können und fuhr los.

Es ging südlich von London in Richtung Reading über die A… sowieso und war nach 2 Std nicht einmal 100 km weit gefahren. Ständig kam ich in kleinere Staus, welche sich vornehmlich an den Kreisverkehren bildeten. In einem dieser Staus klingelte dann mein Handy am Lenker. Mein Helmkommunikator bekam aber keine Verbindung, also fuhr ich kurz auf den Bürgersteig nahm den Helm ab und sah, das es der Campingplatz in Lydd war. Ich rief zurück und es meldete sich eine nette Dame am anderen Ende. Wir besprachen die weitere Vorgehensweise und plötzlich fing hinter mir etwas an in englischer Manie zu meckern. Ein alter Opa, der die Luftschlacht um London miterlebt haben muss, brummelte mich voll, das ich seinen Bürgersteig zu verlassen habe. Ich, immer noch am telefonieren, forderte ihn auf, um das Motorrad herumzugehen, aber wie so alte Sturköppe halt manchmal sind, wurde er bockig und meckerte um so mehr.

In höflicher berliner Weise machte ich ihm dann klar, das er mich am Ar… lecken kann und telefonierte weiter. Das hat geholfen ?.

Nach besagten 100km, platzte mir dann nochmal der besagte Ar…! Ich schaltete die Autobahnvermeidung meines Navi ab und war schwupps auf dem Highway in Richtung Gloucester unterwegs. Endlich kam ich voran und fand dann auch sofort meinen ausgewählten Campingplatz >Briarfields Touring Park< für die Nacht.

Briarfields Touring Park. Absolut empfehlenswert!

An der Rezeption sagte man mir, das es einen großen Supermarkt der Marke ASDA um die Ecke gebe. Also stiefelte ich los um mich einzudecken. B&Q war dann aber das Erste was ich sah und da dieser Laden von aussen aussah wie ein OBI Baumarkt ging ich hinein und juhu, es war ein Baumarkt. Endlich konnte ich mir eine Unterlegplane für das Zelt kaufen, welche ich zu Hause vergessen hatte!

Was für ein dämlicher Gesichtsausdruck 🙂

Ein Stück weiter weiter war dann ASDA und ich bekam hier einen Gürtel, den hatte ich nämlich ebenfalls vergessen!

Zurück auf dem Platz, stellte sich heraus, das meine Nachbarn ebenfalls Deutsche sind und einer von beiden sogar preussische Wurzeln hat. Gudrun und Günther, sind ein älteres Ehepaar, aber noch Topfit. Günther hatte mein Nummernschild gesehen und setzte sich zu mir auf ein Bier am Zelt. Er erzählte mir, das er auch aus Berlin kommt, jedoch vor über 30 Jahren in die Schweiz gegangen ist, wo die Beiden heute noch leben. Abends sind wir dann in ihren Caravan gegangen und liessen den Abend bei einem Glas leckeren Rotwein und lustigen Geschichten des Lebens ausklingen. Sehr nett!