Tag 7. – Regentag

Na das war doch klar gewesen. Puenktlich wenn ich Richtung des Mont Cenis und Assietta fahren will, setzt der Regen ein. Es hatte bereits in der Nacht aus Kuebeln geschuettet und somit sitze ich noch immer in meinem Zelt und warte auf eine kleine Wetterpause. Heute frueh musste ich auch lernen, das man die Bodenfolie unter dem Zelt, nicht unbedingt aus dem Zelt legen sollte. Das Problem war, das das Wasser am Zeltdach hinunterlief und auf die Folie tropfte, sodass ich heute frueh einen kleinen Bodensee vor meiner Haustür hatte, in dem dummerweise meine Freizeittreter standen….Shit Happens!! 🙂
Hoffentlich komme ich hier heute noch irgendwie weg…

I-F-AND-E_160 I-F-AND-E_162 I-F-AND-E_163Nachtrag: Nachdem ich alle meine Sachen bereits im Zelt angezogen, verstaut und verpackt hatte, wartete ich auf die erstbeste Gelegenheit um das Zelt verlassen zu können und alles aufzuladen. Es dauerte noch 40 min.. 30 min bis der Regen nachließ und 10 min. für´s aufsatteln und losfahren. Meine eigentliche Routenplanung lautete den Col de l’Iseran zu überqueren, jedoch war der Pass aufgrund eines Erdrutsches gesperrt. Ich erkundigte mich in Val d’Isere nach einem anderen Weg und wurde in Richtung Col de La Madeleine. War ja nur ein kleiner Umweg von über 100 km, aber hey, man hat ja Urlaub! Wenigstens wurde das Wetter vorübergehend wieder besser.

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Leider war die Freude nur von kurzer Dauer und es begann in der Nähe vom Col d’Mont Cenis erneut zu regnen. Als dieser dann auch noch zu Hagel wurde, stellte ich mich kurzweilig in ein Bushäuschen unter und wartete auf Besserung… mal wieder …!

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Weiter ging es hinauf zum Col d’Mont Cenis als mir der Regen irgendwann komplett die Sicht nahm. Oben angekommen fuhr ich an einem Schild vorbei und lass etwas von Ouverte (Geöffnet) und 6 km eine kleine Strasse rein. Ich bog ab und befand mich mitten im Gebirge. Nach einer halben Unendlichkeit und einer matschigen Pisteneinlage, kam ich an ein Haus, welches nicht danach aussah als ob es offen wäre. Ich klopfte und ein junger Mann winkte mich vom anderen Ende des Hauses hinein. Es war eine Herberge und ich der einzige Gast. Er wies mir die Zimmer und bot an, meine durchnässten Sachen über dem Ofen des Gasthauses zu trocknen. Nach einer deftigen Mahlzeit und netten Gesprächen, machte ich mir den Spaß am Abend noch etwas die nähere Umgebung zu erkunden. Zum ersten Mal überkam mich ein Gefühl der totalen Freiheit.

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Tag 6. – Offroad feeling

Nach einer morgendlichen Dusche (geregnet hat es auch) und einem kleinen Fruehstueck, zusammen mit den anderen Drei, ging es weiter ueber kleine Strassen in Richtung Aosta.

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Nachdem ich eine kleine Seitenstrasse verpasst hatte, landete ich ploetzlich auf einem Schotterweg. Ich habe mir natuerlich nichts anmerken lassen und bin weitergefahren um zu sehen wo ich denn nun landen werde. Der Weg war einfach zu nehmen, bis auf kleine Rutscher am Hinterrad, da der Boden vom morgendlichen Regenschauer etwas schlammig war. Nach ca. 3 Kilometer war das kleine Vergnuegen auch schon wieder vorbei und es ging auf Asphalt weiter durch das Aosta-Tal. Herrliche Aussichten gepaart mit langgezogenen Kurven taten ihr Uebriges um das Fahrerlebnis zu steigern. Nun sitze ich in einer Tankstellenbar in Aosta und mache mich auf, die franz. Grenze zu ueberqueren.

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Nachtrag: Ich bin also im Laufe des Tages ueber den Passo San Bernadino gefahren. Oben lag noch haufenweise Schnee rum. Ich bin mal gespannt auf das Video, das ich mit der Helmkamera gemacht habe. Nach der Passueberquerung schlug ich den Weg meines Navis ein, der mich letzten Endes nach Valle d‘ Isere brachte. Hier habe ich nun auf einem Campingplatz mein Zelt aufgeschlagen, war duschen, hab meine Klamotten gewaschen, zu Essen eingekauft, gekocht, abgewaschen und mir nach all der Arbeit endlich ein Bier aufgemacht. Jetzt kommt auch noch die Sonne raus und wenn jetzt endlich mal der scheiss Wind nachlassen wuerde, koennte es sogar mal warm und gemuetlich werden….boah is dat kalt!!!! Bibber…

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Tag 5. – Santuario de Oropa

Heute frueh bin ich vom Coma See in Richtung Lago Maggiore aufgebrochen. Ueber einen kleinen Pass gelangte ich nach Laveno, wo ich die Faehre in Richtung Verbania nahm. Was danach folgte waren Kurven ohne Ende und jede Menge Fahrspass. Als ich jedoch um 16.00 Uhr merkte, das ich etwas die Zeit aus den Augen verlor und noch immer weit weg von einer Schlafgelegenheit war, wurde mir doch etwas mulmig zumute. Irgendwann erreichte ich den Ort Biella. Bereits vom Berg aus fragte ich mich, warum immer wieder christlich anmutende Bauten am Wegesrand auftauchten. In Biella gab es dann die Antwort. Santuario di Oropa ist eine ehemalige katholische Einrichtung mit einem Dom-artigen Gebaeude am Ende. Voellig ueberrascht hielt ich und sah mir das alles vom Parkplatz aus an. Kurz darauf hielten ein paar Biker auf dem gleichen Parkplatz, welche ich gleich mal nach einem Campeggio fragte. Sie wussten auch keinen. Nachdem ich mir die Anlage ansah und Tamy (Frauchen) um Rat gefragt hatte, nahm mich ein aelterer Italiener mit zur Information in der Anlage, die sich als eine Art Hotel herausstellte. Last but not least, blieben die Biker (Bjoern, Selma, Dennis) ebenfalls dort und wir verbrachten einen lustigen und sueffisanten Abend in einem von La Mama Mia gefuehrten Restaurant. Ich glaube die Gutste hatte nicht annaehernd verstanden was wir eigentlich wollten, aber das tat der Stimmung und dem leckeren Essen keinen Abbruch. Und so war ich das erste Mal leicht angechickert als ich nun zu Bett gehe. Wenn der Trip so weiter geht, dann ist ja gut!

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Tag 4. – Ueber das Stilfser Joch

Wir sind heute morgen puenktlich in Bozen angekommen. Wir, das waren ich, eine Arztin und ihre Tochter Antonia (welche zwar schon fast 18 war aber immer noch zu Mami ins Bettchen kroch um zu kuscheln…naja). Danach waren fuer mich zwei Themen von Bedeutung. Ich brauchte Geld und Benzin. Beides erhielt ich gluecklicherweise kurz nach Abfahrt mit Uschi (mein Bike, keine Ahnung warum sie so heisst). Kurz vor Abfahrt bekam ich auch noch den Hinweis von einem Bikerpaerchen, das der Passo del Stelvio gerade erst eroeffnet wurde. Magnifique…
Nach rund 70 km ging es dann auch schon los mit den Serpentinen. War eine spassige Angelegenheit, auch wenn ich mich erst wieder an das Kurvenfahren gewoehnen musste. Schliesslich haben wir in Brandenburg nicht einmal annaehernd etwas Vergleichbares. Die Aussicht war wunderschoen und majestaetisch zugleich. Oben angekommen hiess es dann erstmal etwas zu Essen und trinken ordern. 9,50 € fuer ein Broetchen mit Wurst und Sauerkraut und einem Powerrade war aber dann doch ganzschoen happig mein Lieber. Naja! Die Abfahrt Richtung Coma See glich aber den Preis wieder aus…ich versuche es mir schoen zu reden. Am Coma See angekommen bezog ich mein Quartier auf einem Campingplatz. Gottseidank wusste ich noch einigermassen wie ich mein Zelt aufbauen muss. Bei der Anzahl an Zuschauern haette ich mir keinen Patzer leisten duerfen..hehe. Am meisten war man dann allerdings beeindruckt von meinem Klappstuehlchen! Bei knapp unter einem Kilo und einem Packmass das seinesgleichen sucht, kann man aber auch nur staunen. Nu, sitze ich in einer Pizzeria und rege mich schon wieder ueber die Dummheit der Italiener in Sachen Dienstleistungsgewerbe auf. Begonnen damit, das ich den Platz wechseln musste weil ich an einem Vierertisch sass, obwohl das Restaurant leer war! Wann kapieren es diese Eierkoeppe es endlich mal. Naja, wenigstens ist das Bier kalt!

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Nachtrag:
Es ist jetzt 22.00 Uhr und ich sitze bei einem anderen Italiener und trinke ein Bierchen. Service ist bedeutend besser. Bier bringt gerade meine sentimentale Seite zum Vorschein, sodass ich meiner Herzallerliebsten gerade gesimmst habe, das ich Sie vermisse.. Ich zieh‘ das Ding hier trotzdem durch. Muss schneller trinken…hehe…