In ungewohnter Fruehe (es war noch vor 10.00 Uhr) startete ich heute morgen das Herzstueck meines Goetterhobels. Ich fuhr, wie bereits am Vortag, durch den Tende Tunnel. Soll heissen, ich stand erst einmal davor und wartete darauf das der Countdown vor dem Tunnel runtergezaehlt wurde. Der Tunnel ist naehmlich nur einspurig befahrbar. Ein ganzes Stueck hinter Tende bog ich ab von der D6204 in Richtung Sospel.
Im Anschluss fuhr ich ueber kleinere Nebenwege immer in Richtung des Verdon Canyons. Bis auf eine kleine Pause in einem Restaurant, wo ich ein Menue bestellt hatte was seines Gleichen sucht.
Das Foto zeigt nur die Vordpeise!
Am Grand Canyon du Verdon hat es mir dann die Schuhe ausgezogen. Die haben hier wirklich einen Grand Canyon! Das hatte ich so nicht erwartet.
Nach dem Staunen kam begann die Suche nach einem Schlafplatz. Ueber meine ADAC Camping App habe ich dann auch einen in unmittelbarer Naehe zum See gefunden. Die Dame an der Rezeption war sehr herzlich und nett und gab mir den letzten freien Stellplatz. Als ich dort mit meinem Goetterhobel einparkte, wurde ich sogleich mit missbilligenden Blicken der hiesigen Campingwagenrentnergemeinschaft beaeugt. Ich dachte schon einer von denen stuermt gleich auf mich los um mich zu vertreiben und nahm schonmal die Kampfstellung ein. Aber sie liessen es auf sich beruhen und wandten mir stattdessen den Ruecken zu (ungelogen)! Tja, so ist das mit den kleinen Spiessern. Naja, dachte ich mir. Nichts was man nicht mit einer Menge Alkohol runterspuelen koennte und ging sogleich zurueck zur netten Dame an der Rezeption und holte mir ein paar Bier. Als ich ihr die Situation erklaerte und erzaehlte warum ich das Bier brauchte, schmunzelte sie leicht verschmitzt. Ich glaube sie wusste genau wovon ich rede. Am Abend bin ich noch an den See runtergegangen und habe mir den Sonnenuntergang angesehen.
Update: Abends am See sass ich noch auf einer Bank und genoss die ruhige Atmosphaere. Ein aelteres Ehepaar setzte sich zu mir und wir unterhielten uns kurz auf Englisch. Nachdem ich ihnen verriet, das ich aus Berlin bin sagte die Frau zu mir das wir doch dann lieber in unserer Heimatsprache weiterreden koennten… Was fuer eine Ueberraschung. Sie erzaehlten mir von ihren vielen Reisen in die entlegendsten Gegenden der Erde. Wie sich herausstellte sind beide seit Jahrzehnten Globetrotter und machten die unterschiedlichsten Reisen. Mal als Backpacker, mal mit Cabrio, mal mit Mietfahrzeugen, usw.. Alles in allem waren ihre Geschichten sehr interressant und spannend und so war es dann auch schon wieder Zehn als wir uns entschieden zurueck in die Hoelle des Campingplatzes zurueckzukehren. Hier musste ich dann leider einen sehr unschoenen Verlust feststellen. Meine Vliesjacke war nicht mehr in meiner Packrolle. Keine Ahnung wie das passiert ist, aber morgen sollte ich bei Gelegenheit fuer Ersatz sorgen, da die Naechte noch recht kuehl im Zelt sind.