Nachdem ich fruehst mein Gefaegnis, ordnungsgemaess verlassen hatte, fuhr ich an der Kueste entlang in Richtung Perpignan. Ich hatte zwar mein Navi darauf programmiert grosse Strassen zu umgehen, aber das klappte irgendwie nicht wirklich. Und so fuhr ich, staendig von Automassen geplagt, in Reih und Gkied mit den Blechkarossen. Bis mir dann der Kragen geplatzt ist und ich auf Ueberholmodus umstellte. Die Autofahrer so durfte ich feststellen, machten, sobald sie mich sahen Platz und liessen mich vorbei. Artig bedankte ich mich bei jedem Einzelnen, da man dieses Verhalten aus Deutschland nicht so kennt. Ich bog bei Perpignan auf die D612 ab in Richtung Ille-sur-Tet, um noch ein letztes Mal in den kurvenreichen Genuss der hiesigen Landschaft zu geraten. Ueber kleine Straesschen mit Kurs Nord, bewegte ich mich noch einmal auf die Gorge de Galamus zu, die wie ich fand bei der letzten Durchquerung nicht wirklich genossen habe.
Das zweite Mal war dann doch viel besser, obwohl ich schon dachte umkehren zu muessen, da ein kleines Maennlein mit einem Roten Durchfahrt verboten Schild mir den Weg versperrte. Er wies mich jedoch darauf hin, das an diesem Tage die Durchfahrt reglementiert wird. Soll heissen, das ich diesmal nicht befuerchten musste, das mir ein Auto in den engen Kehren entgegenkommen koennte. Umso besser, da ich die Pole Position bereits inne hatte. Als das kleine Maennchen das Startzeichen gab, schoss ich los mit knapp 30 km/h. Mehr geht in den engen Kehren ja eh nicht. Aber schneller will man auch nicht, wenn man an den steilen Felswaenden entlangfaehrt und zu seiner linken die kleine Bruestung und dahinter den tiefen Abhang sieht. Am Ende angekommen ging es weiter ueber kleine Straesschen, welche durch die Weinanbaugebiet Rousillons fuehrten.
Hier genoss ich noch ein letztes Mal die Stille der Natur, bevor es dann fuer mich hiess, eine Unterkunft zu suchen. Ich wollte noch einmal Campen gehen und peilte hierzu einen Platz in der Naehe Narbonnes an. Zielsicher fuehrte mich klein Navi dorthin. Nach kurzem CheckInn dann die Ernuechterung. Wieder bin ich auf einem dieser Campingplaetze der Superlative mit 4 Sternen gelandet und hoerte die Anmationen bereits von der Rezeption aus. Kleiner Tipp fuer andere die es mir nachahmen moechten: Meidet das Meer! Es ist die Hoelle! Wenigstens ist das Bier kalt und gross genug um mich selbst zu ersaufen…
Man, freu ich mich auf Zuhause!
Den letzten Rest gibt mir noch die dorfeigene Campingdisco, welche sich gerade aufgebaut hat. Koennte mich bitte jemand erschiessen? Danke!