Leute, was war das fuer ein toller Tag! Angefangen hatte alles damit, das ich heut frueh um halb zehn vom Campingplatz in der Ardeche aufbrach. Natuerlich nicht, ohne ein paar letzte Worte mit dem netten Maedel von der Rezeption zu wechseln (keine Angst Schatz, es war rein platonisch! ;). Danach fuhr ich entlang der Ardeche in Richtung Westen und verpasste dummerweise den beruehmtesten Ort dieser Region, den Pont d’Arc.
Ich konnte ihn gerade noch aus dem Augenwinkel wahrnehmen, aber umzudrehen um ein Foto zu machen, lag mir jetzt fern.
Ich fuhr also weiter und passierte die Orte Le Vans und Villefort. Der Himmel war schon den ganzen morgen bedeckt und Temperaturen sanken je hoeher ich den Nationalpark der Cevenne erreichte.
Zwischenzeitlich sogar unter 10 Grad. Ich folgte den Angaben meines kleinen Navis, bis ich feststellte, das es mich in eine Sackgasse fuehrte. Nach Eingabe meines neuen Zieles Millau, wies es mir dann ploetzlich trotzdem einen Pfad, quer durch das Hochland. Ich folgte und liess mich ueberraschen, wo ich landen wuerde. Es begann eine kleine Schotterodyssee vorbei an Wanderern, die merklich wenig erfreut waren mich zu sehen.
Jedoch konnten sie schwerlich darueber meckern, da dies tatsaechlich eine offiziell zu befahrende Strasse war. Grandiose Aussichten und ein herrliches Offroaderlebnis belohnten mein mutiges Vorgehen. Kurz hinter Le Pont de Montvert war dann der Weg wieder asphaltiert und ich konnte einige Meter (von Kilometern will ich hier gar nicht mehr reden) gutmachen. Bei einem kurzen Imbiss bei dem ich auch ein deutsches Bikerpaar traf ereignete sich eine kleine Anekdote, die uns sehr zum Lachen brachte. Zwei junge Maedchen kamen des Weges und unterhielten sich lautstark und ungezwungen ueber ihr Gewicht und so’n Zeug. Kurz darauf wollte das eine Maedel sich dann ein Eis in der Bar holen, in der wir sassen. Ploetzlich meinte dann nur die eine zur anderen: Hoffentlich koennen die kein Deutsch. Womit sie uns drei meinte, die wir ja draussen sassen. Als die Frau des Paerchens sagte: Doch.. und ich auch gleich zur Kenntnis gab der deutschen Sprache Herr zu sein, bekamen die Zwei hochrote Koepfe und verschwanden schneller als sie gekommen waren. Also wir haben im Anschluss noch lange darueber gelacht!
Weiter ging es durch die Gorges du Tarn. Dies machte mich dann schier sprachlos. Man muss sich das wie folgt vorstellen: Man faehrt durch diese Schlucht hindurch. Die Strasse ist so schmal, das zwei Wohnmobile Probleme haben aneinander vorbeizukommen. Immer wieder passiert man Tunnel die in den Felsen gestemmt worden sind. Das Ganze gewuerzt mit Optiken, die seinesgleichen Suchen. Ich haette stundenlang da durchfahren koennen und haette dennoch immer wieder etwas Neues entdeckt.
Stattdessen sah ich auf die Uhr. Es war bereits 5 Uhr… Zeit eine Unterkunft zu suchen. Der Track auf meinem Navi zeigte bei Le Rozier, das ich links in Richtung Sueden abbiegen sollte. Die Routingfunktion erzaehlte jedoch etwas anderes. Was sollte ich tun? Ich bog ab und fotografierte noch einmal die tolle Landschaft.
Leider wurde ich jedoch in eine Sackgasse gefuehrt..oder auch nicht, denn die Sackgasse endete bei einem Hof der auch Zimmer anbot, wie ich auf Nachfrage herausfand. Freundlich wurde ich von einem aelteren Herren mit Schaeferhund empfangen, der mir das Zimmer zeigte. Ich war in Hobbittingen gelandet. Wieder einmal als einzigster Gast, geniesse ich nun, waehrend ich diese Worte schreibe, andaechtig der grandiosen Landschaft, welche sich gleich vor meinem Zimmer befindet.