Tag 16. – Knapp vorbei ist auch daneben

Nach einem ausgewogenen Fruehstueck verabschiedete ich mich von Bernard und seinem Hund Lee. Nicht ohne jedoch ein letztes Mal apportieren zu lassen. Das musste einfach sein, wenn er schon Spielzeug in Form eines durchgebissenen Gummirings brachte.I-F-AND-E_809 Ich fuhr weiter in Richtung Millau und sah noch von Weitem die gewaltige Brueckenkonstruktion, die sich sich ueber das gesamte Tal spannt. Es ging in Richtung Bezier, mit dem Tipp von Bernard im Hinterkopf, erst die zweite Auffahrt hinter Millau zu nehmen, da ansonsten die Maut faellig waere. Es dauerte nicht lang und vor mir fuhr ein Biker mit schweizer Kennzeichen, der wie ich, nicht ganz sicher war, wo es jetzt lang ging. Kurzerhand und nach einer kleinen Wende, trafen wir uns wieder an einer Kreuzung. Wie sich herausstellte, handelte es sich jedoch um eine Bikerin mit hamburger Wurzeln, die nun mit ihrem einjaehrigen Fuehrerschein, ihre erste grosse Tour machte. Nach kurzem Bikergelaber fuhr ich weiter ein kurzes Stueck ueber die Autobahn. Mich ueberhohlte ein PKW mit Anhaenger und scherrte vor mir ein. Nach einem lauten Knall, kamen mir die Einzelteile seines rechten Reifens entgegen geflogen. Nach kurzem Duck- und Ausweichmanoever, gewuerzt mit einem kleinen Adrenalinkick, verliess ich die Autobahn wieder und fuhr ueber Landwege in Richtung Bezier. Das Wetter verschlechterte sich zeitweise extrem und in den hoeher gelegenen Regionen zog ein dichter Nebel auf, sodas die Sichtweite teilweise bei unter 20 m lag. Mit Tempo 40 kroch ich dann also weiter, bis ploetzlich due Sonne ihre Reize ausspielte. Wieder ein Hinweis von Bernard, mit dem er Recht behalten sollte. Beim Abendessen erzaehlte er mir, das due Wolken es nicht ueber die Berge schaffen und auf der anderen Seite Sonnenschein waere. Hinter Bezier und ein paar Kilometer vor Narbonne, dann eine ganz andere Seite Frankreichs. Ueberall am Wegrand standen Prostituierte an den Einfahrten zu den Feldern. Ist schon etwas surreal, wenn man eine durch und durch laendliche Gegend um sich hat und dann einen mit Schminke durchtraenkten neonfarbenen Minirock begegnet. Ein Stueck weiter kam ich Narbonne an und passierte den Bahnhof. Eine gute Gelegenheit nachzusehen, von wo aus mein Autozug am Donnerstag startet. Ich blieb jedoch nicht stehen, sonderb folgte den Angaben meines Navis zu einer Werkstatt, wo ich mich nach einen neuen Reifensatz erkundigen wollte. Leider war ausser ein paar Grashalmen nichts von einer Werkstatt zu sehen. Nach Neuprogrammierung des kleinen Scheissers, dann der zweite Versuch. Dieser brachte mich in ein Industrieviertel, wo vor einem Restaurants ein paar Bikes standen. Dahinter dann BMW Moto Sud, die jedoch Mittagspause machten. Also entschloss ich mich zu den Bikern zu fahren und wurde sogleich sehr nett empfangen um ein paar Benzingespraeche zu fuehren.
Im Anschluss ging es dann zu Moto Sud, wo ich mich nach neuen Socken erkundigt habe. Natuerlich haben sie meine TKC 80 nicht da gehabt. Jedoch informierte mich der nette Mechaniker in feinstem Englisch darueber, das ich mit dem Michelin Anakee eh etwas mehr Freude haben wuerde, da dieser zu 80% fuer die Strasse und 20% fuer Offroad ausgelegt sei. Fuer 345,-€ bekommt der kleine Fritz nun neue Socken und es kann weiter Richtung Pyrenaeen gehen.

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Fritz ist uebrigens der neue Name fuer mein Bike, da ich Uschi schon immer irgendwie bloed fand und die Charakteristik mehr einem Kerl aehnelt. Der Name ist angelehnt an den Film Django Unchained, der mir beim fahren in den Sinn kam. Dort nennt Christoph Waltz sein Pferd ebenfalls Fritz!
„I am Doctor King Schulz and this is my horse Fritz!“
Klingt doch lustig, oder?! Fritz und ich machten uns auf in Richtung Pyrenaeen. Das Chateu de Peyrepertuse war unser erster Anlaufpunkt. Als wir dort ankamen war es jedoch schon 17.00.

Normalerweise die Zeit in der wir eine Unterkunft suchen. Leider fanden wir keine, da zwar ueberall das Wort Ouverte dranstand, aber niemand oeffnete. Wir fuhren bis hinauf zum Chateu. Der Preis von 6€ in Zusammenhang mit der wenigen Zeit, die ich fuer eine Begehung gehabt haette, lies mich letztendlich umdrehen um besser eine Unterkunft fuer die Nacht zu finden. Ab hier begann das Martyrium. Bei einer Planung fuer eine Pyrenaeentour welche ich bereits im letzten Jahr geplant hatte, fiel mir wieder ein, das es einen Verbindungsweg vom Chateu in Richtung Gorges de Galamus gibt. Ich fand auch den Einstieg und begab mich auf schotteriges Gebiet, welches anfangs noch leicht zu meistern war. Nach einigen Kilometern und vielen Abzweigungen, wusste mein kleines Navi leider auch nicht mehr so ganz wo es eigentlich hib soll. Ich entschied mich bei einer Gabelung dem rechten Pfad zu folgen, da dieser mich wieder in einen Ort brachte den ich bereits passiert hatte. Leider wurde der Weg immer enger, steiler und schwerer zu befahren, da links und rechts sich tiefe Fahrrinnen befanden. Irgendwann stoppte ich und guckte mir mit leichtem Angstgefuehl in den Knochen den weiteren Verlauf zu Fuss an. Hier war fuer Fritz und mich das Ende des Weges erreicht, entschied ich mich. Jedoch stand nun eine weitere Herausforderung an. Wie solkte ich die Maschine wenden? Nachdem ich das schwere Gepaeck entladen hatte und mir bereits der Schweiss runterlief, stellte ich Stueck fuer Stueck den alten Fritz quer zum Abhang. Mit ein paar kraeftigen Gasstoessen, schaffte ich es, das Hinterrad durchdrehen zu lassen und eine galante Foersterwende hinzulegen. Auch wenn mir dabei einige Male der Motor absoff. Als ich wieder mitder Nase nach vorn in Richtung bergauf stand fuhr ich ein paar Meter ohne Gepaeck hinauf, bis ich meinte ab hier wieder mit Gepaeck fahren zu koennen. Nach der Neubeladung startete ich dann den Versuch hinauf zu fahren. Ich kam ca. 5-10 m weit, als sich das Vorderrad querstellte und der alte Fritz seitlich zum erliegen kam. Entkraeftet und mit viel zu wenig Wasser ausgestattet, fluchte und schimpfte ich ueber meine eigene Dummheit und wie bloed man sein muss sich solch einer Gefahr auszusetzen! 2 Wochen lang schleppte ich staendig Wasser mit mir herum, was ich fast nie gebraucht haette. Aber dort wo ich es am dringendsten brauchte, hatte ich nichts dabei.
Also entpackte ich wieder alles, zog Fritz zur Seite, damit die Reifen in der Spurrinne lagen um den Hebelweg zu verkuerzen und zog so doll ich konnte um die Maschine wieder aufzurichten. Als das geschafft war fuhr ich wieder komplett ohne Gepaeck bis auf sicheres Terrain. Das Terrain war aber verflucht weit weg von meinem stehengelassenen Zeug, welches ich im Anschluss in mehreren Fusswegen holen musste. Nun war wirklich fuer mich Feierabend und ich brauchte eine Pause. Der Rest war dann relativ easy und es begann bei dem Chateau die erneute Suche nach einer Bleibe. Am Ende leuchtete meine Tankanzeige auf um zu verkuenden, das Fritz gefuettert werden will. Die einzigste Tankstelle in St Paul … war jedoch nicht mehr menschlich besetzt und der Automat wollte meine Karte nicht akzeptieren. Keine Ahnung wieso! Selbst die Hilfe einiger Locals brachte nichts zustande. Entnervt habe ich dann einen Campingplatz im Ort gefunden, bei dem ich mir gluecklicherweise ein paar Bier holen konnte um mir den Schrecken des Tages schoen zu saufen… Prost!

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Tag 14. – Was fuer ein grandioser Tag

Leute, was war das fuer ein toller Tag! Angefangen hatte alles damit, das ich heut frueh um halb zehn vom Campingplatz in der Ardeche aufbrach. Natuerlich nicht, ohne ein paar letzte Worte mit dem netten Maedel von der Rezeption zu wechseln (keine Angst Schatz, es war rein platonisch! ;). Danach fuhr ich entlang der Ardeche in Richtung Westen und verpasste dummerweise den beruehmtesten Ort dieser Region, den Pont d’Arc.

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Ich konnte ihn gerade noch aus dem Augenwinkel wahrnehmen, aber umzudrehen um ein Foto zu machen, lag mir jetzt fern.
Ich fuhr also weiter und passierte die Orte Le Vans und Villefort. Der Himmel war schon den ganzen morgen bedeckt und Temperaturen sanken je hoeher ich den Nationalpark der Cevenne erreichte.

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Zwischenzeitlich sogar unter 10 Grad. Ich folgte den Angaben meines kleinen Navis, bis ich feststellte, das es mich in eine Sackgasse fuehrte. Nach Eingabe meines neuen Zieles Millau, wies es mir dann ploetzlich trotzdem einen Pfad, quer durch das Hochland. Ich folgte und liess mich ueberraschen, wo ich landen wuerde. Es begann eine kleine Schotterodyssee vorbei an Wanderern, die merklich wenig erfreut waren mich zu sehen.

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Jedoch konnten sie schwerlich darueber meckern, da dies tatsaechlich eine offiziell zu befahrende Strasse war. Grandiose Aussichten und ein herrliches Offroaderlebnis belohnten mein mutiges Vorgehen. Kurz hinter Le Pont de Montvert war dann der Weg wieder asphaltiert und ich konnte einige Meter (von Kilometern will ich hier gar nicht mehr reden) gutmachen. Bei einem kurzen Imbiss bei dem ich auch ein deutsches Bikerpaar traf ereignete sich eine kleine Anekdote, die uns sehr zum Lachen brachte. Zwei junge Maedchen kamen des Weges und unterhielten sich lautstark und ungezwungen ueber ihr Gewicht und so’n Zeug. Kurz darauf wollte das eine Maedel sich dann ein Eis in der Bar holen, in der wir sassen. Ploetzlich meinte dann nur die eine zur anderen: Hoffentlich koennen die kein Deutsch. Womit sie uns drei meinte, die wir ja draussen sassen. Als die Frau des Paerchens sagte: Doch.. und ich auch gleich zur Kenntnis gab der deutschen Sprache Herr zu sein, bekamen die Zwei hochrote Koepfe und verschwanden schneller als sie gekommen waren. Also wir haben im Anschluss noch lange darueber gelacht!

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Weiter ging es durch die Gorges du Tarn. Dies machte mich dann schier sprachlos. Man muss sich das wie folgt vorstellen: Man faehrt durch diese Schlucht hindurch. Die Strasse ist so schmal, das zwei Wohnmobile Probleme haben aneinander vorbeizukommen. Immer wieder passiert man Tunnel die in den Felsen gestemmt worden sind. Das Ganze gewuerzt mit Optiken, die seinesgleichen Suchen. Ich haette stundenlang da durchfahren koennen und haette dennoch immer wieder etwas Neues entdeckt.

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Stattdessen sah ich auf die Uhr. Es war bereits 5 Uhr… Zeit eine Unterkunft zu suchen. Der Track auf meinem Navi zeigte bei Le Rozier, das ich links in Richtung Sueden abbiegen sollte. Die Routingfunktion erzaehlte jedoch etwas anderes. Was sollte ich tun? Ich bog ab und fotografierte noch einmal die tolle Landschaft.

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Leider wurde ich jedoch in eine Sackgasse gefuehrt..oder auch nicht, denn die Sackgasse endete bei einem Hof der auch Zimmer anbot, wie ich auf Nachfrage herausfand. Freundlich wurde ich von einem aelteren Herren mit Schaeferhund empfangen, der mir das Zimmer zeigte. Ich war in Hobbittingen gelandet. Wieder einmal als einzigster Gast, geniesse ich nun, waehrend ich diese Worte schreibe, andaechtig der grandiosen Landschaft, welche sich gleich vor meinem Zimmer befindet.

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Tag 13. – Offroad und keine Ahnung wo lang

Heute morgen habe ich schnellstmoeglich zugesehen, das ich den Vorort zur Hoelle der sich Camping Les Pins nannte, verlasse. Nachdem ich eine Staubwolke hinterlassen haben muss bin ich gen Norden, Richtung Mont Ventoux geduest. Weit kam ich leider nicht, da mein laestiger Magen bereits kurze Zeit spaeter zu noergeln anfing. Also hielt ich bei einem Pizzaimbiss, um mich zu staerken. Kaum das ich meinen Kaffee trank, kamen dann auch schon zwei Biker aus den Niederlanden angerauscht und setzten sich zu mir. Wir unterhielten uns, wie soll es anders sein, ueber unsere Bikes und die gefahrenen und noch zu fahrenden Routen. Kurze Zeit spaeter brachen wir getrennt auf (das war ein sogenannter Talk-Quicky). Ueber wunderbar zu befahrene Straesschen, gewuerzt mit ein paar kleineren Offroadpassagen, machte ich halt in Montbrun-les Bains. Mein Magen fing schon wieder an herumzunoergeln. In einer Creperie ass ich dann zu Mittag (Tagliatelle mit Salmonellen und Oliven…war gar nicht mal uebel). Ab jetzt wollte ich etwas Zeit gut machen und programmierte mein Navi auf Kurs Richtung Mende (Gorges du Tarn), dem ich dann auch brav folgte. Das war eine Scheissidee, denn das Teil liess mich in den ersten Feierabebdverkehr meines Urlaubes reinrutschen. Entnervt von den Automassen, stoppte ich bei einem McDonalds bei Bagnols s-Ceze….irgendwas stimmt nicht mit meiner Verdauung! Bei einem leckeren Menue sah ich beilaeufig auf die Karte in meinem Tankrucksack neben mir. Hierbei fiel mir ein Begriff aus meiner Vargangenheit auf: Pont d’Arc. War das nicht dieser geile Fluss der aehnlich wie der Verdon sich durch eine Canyonlandschaft schlaengelt? Ja klar!!! Also hin da!!!!
Da es bereits fuenf war machte ich mich kurz vor dem Canyon auf die Suche nach einer Unterkunft. Der erste Campingplatz sprach mich nicht sonderlich an, daher fuhr ich galant weiter. Nach dem erstnb Aussichtspunkt auf den Canyon, dachte ich mir, guckst Du mal wat dein kleines Navi an Schlafunterkuenften intus hat und klickte den ersten Punkt auf der Liste an. Es fuehrte mich zu einem Viersterne Bunker unter den Campingplaetzen und checkte sofort ein..etwas Luxus muss schon sein¡
Nach meiner Anmeldung bei der Rezeption, baute ich mein Zelt auf, packte meine Sachen aus und beschloss, schnell zur Rezetion und dem danebenliegenden Supermarkt zu gehen um noch ein paar Bier fuer den Abend abzugreifen (man erinnere sich an den Vorabend bei den Amischleuten). Dort traf ich dann auch wieder auf das Maedel von der Rezeption und begann mich mit ihr zu unterhalten. Was folgte war ein Mix aus englisch-deutschem Kauderwelsch, der zu manch grossem Lacher ausartete. Sie erzaehlte mir von ihren Urlauben und was sie so macht, woher sie kommt (Niederlande), etc.. Das Ende vom Lied: Und wieder hatte ich jemanden zum Quatschen gefunden! Gute Naechtle…
Hier noch ein Bilder von meiner Offroadeinlage:

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Tag 12. – Schluchtfahrt

In ungewohnter Fruehe (es war noch vor 10.00 Uhr) startete ich heute morgen das Herzstueck meines Goetterhobels. Ich fuhr, wie bereits am Vortag, durch den Tende Tunnel. Soll heissen, ich stand erst einmal davor und wartete darauf das der Countdown vor dem Tunnel runtergezaehlt wurde. Der Tunnel ist naehmlich nur einspurig befahrbar. Ein ganzes Stueck hinter Tende bog ich ab von der D6204 in Richtung Sospel.
Im Anschluss fuhr ich ueber kleinere Nebenwege immer in Richtung des Verdon Canyons. Bis auf eine kleine Pause in einem Restaurant, wo ich ein Menue bestellt hatte was seines Gleichen sucht.

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Das Foto zeigt nur die Vordpeise!
Am Grand Canyon du Verdon hat es mir dann die Schuhe ausgezogen. Die haben hier wirklich einen Grand Canyon! Das hatte ich so nicht erwartet.

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Nach dem Staunen kam begann die Suche nach einem Schlafplatz. Ueber meine ADAC Camping App habe ich dann auch einen in unmittelbarer Naehe zum See gefunden. Die Dame an der Rezeption war sehr herzlich und nett und gab mir den letzten freien Stellplatz. Als ich dort mit meinem Goetterhobel einparkte, wurde ich sogleich mit missbilligenden Blicken der hiesigen Campingwagenrentnergemeinschaft beaeugt. Ich dachte schon einer von denen stuermt gleich auf mich los um mich zu vertreiben und nahm schonmal die Kampfstellung ein. Aber sie liessen es auf sich beruhen und wandten mir stattdessen den Ruecken zu (ungelogen)! Tja, so ist das mit den kleinen Spiessern. Naja, dachte ich mir. Nichts was man nicht mit einer Menge Alkohol runterspuelen koennte und ging sogleich zurueck zur netten Dame an der Rezeption und holte mir ein paar Bier. Als ich ihr die Situation erklaerte und erzaehlte warum ich das Bier brauchte, schmunzelte sie leicht verschmitzt. Ich glaube sie wusste genau wovon ich rede. Am Abend bin ich noch an den See runtergegangen und habe mir den Sonnenuntergang angesehen.

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Update: Abends am See sass ich noch auf einer Bank und genoss die ruhige Atmosphaere. Ein aelteres Ehepaar setzte sich zu mir und wir unterhielten uns kurz auf Englisch. Nachdem ich ihnen verriet, das ich aus Berlin bin sagte die Frau zu mir das wir doch dann lieber in unserer Heimatsprache weiterreden koennten… Was fuer eine Ueberraschung. Sie erzaehlten mir von ihren vielen Reisen in die entlegendsten Gegenden der Erde. Wie sich herausstellte sind beide seit Jahrzehnten Globetrotter und machten die unterschiedlichsten Reisen. Mal als Backpacker, mal mit Cabrio, mal mit Mietfahrzeugen, usw.. Alles in allem waren ihre Geschichten sehr interressant und spannend und so war es dann auch schon wieder Zehn als wir uns entschieden zurueck in die Hoelle des Campingplatzes zurueckzukehren. Hier musste ich dann leider einen sehr unschoenen Verlust feststellen. Meine Vliesjacke war nicht mehr in meiner Packrolle. Keine Ahnung wie das passiert ist, aber morgen sollte ich bei Gelegenheit fuer Ersatz sorgen, da die Naechte noch recht kuehl im Zelt sind.

Tag 11. – Spasstag auf Schwitzerdeutsch

Heute morgen machte ich mich mit meinen Schweizer Freunden auf, in Richtung Monte Saccarello. Kurz hinter Tende bogen wir in eine kleine Seitenstrasse ein und ueberholten einige Quadfahrer die an einer Bruecke auf etwas zu warten schienen. Kurz darauf befanden wir uns auf Schotter. Da die Schweizer Kollegen auf kleinen leichten Enduros unterwegs waren,dauerte es auch nicht lange bis sie mich abhaengten. Durch den aufgewirbelten Staub konnte man auch kaum noch die Strasse sehen. Dieser Umstand wurde auch nicht besser als mich einer der Quadheinis mit Karacho ueberholte und ich fast den Abhang runterflog. Ich beschloss die Vierraedler vorbeiziehen zu lassen um dann gemuetlich mein Tempo fahren zu koennen. Kurz darauf ueberhohlte ich jedoch die Spinner schon wieder und das gleiche Spiel begann von Neuem :(. An der ersten Abzweigung angekommen, standen auf einmal meine Schweizer mit einem kleinen Problemchen. Eine der Enduros war aufgebockt auf einen Stein und hatte einen Platten. Die Reparatur war bereits in vollem Gange. Aufgrund des zunehmenden Regens und der damit verbundenen schlechten Aussicht, kehrten wir in Richtung Tende um und ich beschloss mein Glueck nicht noch weiter herauszufordern, habe ich doch erst die Heimreise von Narbonne nach Hamburg mit dem Autoreisezug gebucht. In Tende trank ich dann auch ersteinmal einen Kaffee um das aufgestaute Adrenalin wieder abzubauen. Dreckig wie ’ne Sau, aber gluecklich wie ein Schwein, beschreibt wohl am Besten meinen derzeitigen Zustand :). Eine Viertelstunde spaeter kamen drei Bayern auf ihren Motorraedern angeduest und setzten sich dazu. Es begann ein etwas verhaltenes Gespraech ueber die Gegend…bla bla. Warum hab ich eigentlich immer ein Problem mit deutschen Bikern ins Gespraech zu kommen (also wenn sie in der Gruppe sind)?! Egal, sie bestaetigten, was mir die Schweizer Garde bereits schon gesagt hatte, naehmlich, das die Ligurische nicht zu befahren sei. Jedoch wollte ich dennoch wenigstens bis zum Fort Central kommen, um es wenigstens einmal gesehen zu haben. Also zahlte ich meinen Cappuchino und machte mich auf in Richtung Tunnel de Tende. Kurz vorher bog ich links ein und war etwas ueberrascht, das ich auf Asphalt fuhr. Ich dachte immer, das die Auffahrt komplett geschottert sei?! Nach gut 2 km fing dann aber auch der Spass an. Die engen Kehren machen einen schon sehr zu schaffen, muss man doch staendig den Untergrund, den Anstieg und den eventuell entgegenkommenden Verkehr im Auge behalten! Der Wille nach oben zu kommen war aber staerker. Schon bedingt dadurch, das der Himmel aufriss und man freie Sicht auf alles drumherum hatte. Oben angekommen, konnte ich mein Glueck kaum fassen und huepfte froehlich und begeistert wie ein Drogenkranker um das Fort. Nach vielen Fotos, die ich spaeter noch in den Blog einbaue, und einer kleinen Ruhepause um die Aussicht zu geniessen, machte ich mich ueber die gepflasterte Nordroute in Richtung Limone zu meinem Hotel. Hier sah ich mir mal etwas genauer mein Tagewerk in Form des Drecks auf meinem Bike an. Aller Achtung…das G steht also wirklich fuer Gelaende! Danach brauchte ich erstmal ein Bier um wieder runterzukommen…
Das Leben kann manchmal echt gut mit einem sein!

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Update: Ich war gerade in dem naechstgelegenen Ort Limone um mir mein zweites Suchtmittel zu verschaffen. Erstaunt musste ich feststellen, das dieser kleine Ort wirklich viel Reiz besitzt, wie man auf den folgenden Bildern vielleicht erkennen kann.
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…und hier noch mein Hotel:
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