Tatzeit: Dienstag 18.30 Uhr

Ich kam gegen ca. 18.15 Uhr aus dem Büro und ging zu meinem Motorrad, welches an einer Strassenecke in der City West auf dem Bürgersteig parkte. Nachdem ich mich fertig verpackt und behelmt die Maschine mittels Knopfdruck aktivierte, bemerkte ich einen Fussgänger, der meinen Weg zum Strassenrand passierte und mich dabei unüblich musterte. Ich ließ den Herren an mir vorbei und reihte mich hinter ihm mit einem Abstand von ca. 5m ein. Daraufhin blieb er kurz stehen, drehte sich um und sah mich kurz an. Ich dachte er wolle vielleicht die Richtung wechseln, oder müsse noch einmal zurück und blieb daher kurz stehen, jedoch begab er sich kurz darauf weiter zu einem Ampelübergang der auch mein Ziel gewesen war um auf die Hauptstrasse zu kommen. Dabei fuhr ich mit einem Abstand von mind. 1,50m an dem Fußgänger vorbei und wir standen zusammen an der Ampel. Plötzlich fing der Herr an sich zu beschweren, „er ließe sich das nicht gefallen“ und „auch nicht provozieren“ und notierte dabei in hektischer Fassung mein Kennzeichen. Überrascht von der Szenerie fragte ich den guten Mann ob alles OK sei. Daraufhin fing er wieder an sich zu beschweren “ er wäre jahrzentelang Staatsanwalt gewesen und wisse wie das läuft“ und er erwähnte wieder, das ich ihn provoziert hätte. Ich stellte den Motor ab und ging zu dem Mann hin um mit ihm vernünftig zu reden, da ich während der ganzen Aktion keinen einziges Wort gesagt hatte, bzw. irgendwie anders provoziert hatte (Motor aufdrehen o.Ä.). Leider ließ sich der Ex-Staatsanwalt auf kein Gespräch ein und konnte mir auch nicht wirklich verdeutlichen wie ich ihn provoziert habe. Sein wir mal ehrlich, mit einem Tuch vor dem Gesicht und einem Integralhelm oben drüber, ist es wohl schwer zu erkennen ob jemand etwas sagt oder nicht! Unbeirrt davon, die Sache in Ruhe zu klären, erklärte er noch, das er „..normalerweise nicht so ein Typ sei..“ aber ihm dies dann doch zu weit ginge. Ich hätte ihm ja gerne mal gesagt was er für ein Typ ist, aber das habe ich mir dann doch mal lieber verkniffen. Mit solchen Streit suchenden Typen ist nähmlich wirklich nicht zu Spaßen.

Bin mal gespannt, ob da die nächsten Tage etwas kommt. Falls ja, werde ich nachdem die Sache vom Tisch ist (es steht Aussage gegen Aussage), mal meinen Anwalt aktivieren und ihm eine Verleumdungsklage anhängen.

Warum muß man sich eigentlich immer mit solchen Heini´s rumärgern? Können die sich nicht einfach mal ein Hobby zulegen oder ist das ihr Hobby, andere zu ärgern und damit womöglich auch noch Steuergelder zu verbraten, weil ein Beamter den Schrott bearbeiten muß?!

 

Leipziger Allerlei…

Für die folgenden Wochen wurde ich von meiner Firma nach Leipzig versetzt, um hier den Baufortschritt der Filiale eines namenhaften Kaffeerösters zu beaufsichtigen! Nach einem etwas misslungenen Start (mich hatte die Grippe außer Gefecht gesetzt), läuft nun alles in seinen normalen Bahnen. Leipzig ist schon eine reizvolle Stadt. Jedenfalls was ich bislang davon gesehen habe. Jedoch wird dieser erste Eindruck immer wieder durch die teilweise extremst auffällige Eigenheit seiner Bewohner getrübt. So schafft es beispielsweise das Personal des Ibis Hotels in dem ich mein Quartier aufgeschlagen habe, nicht einmal die einfachsten Höflichkeitsfloskeln des Dienstleistungsgewerbes anzuwenden („…angenehmen Aufenthalt…“, „…gute Heimreise..“, bla bla). Stattdessen erntet man hier Reaktionen auf Fragen, bei denen man sich schon fast entschuldigen möchte, das man sie überhaupt gestellt hat…tse tse..!
Dieses Phenomen fällt mir nicht nur in meinem Hotel auf, sondern auch in anderen Einrichtungen des täglichen Konsums. Sorry das ich mit meinem Einkauf ihr Gehalt finanziere!

Naja, andere Länder, andere Sitten!

Schade eigentlich…!

Ach was hörte sich das alles gut an als ich die Beschreibung des Reiseunternehmens gelesen hatte! Wir bringen Sie samt ihrer Maschine nach Málaga und bringen Sie auch nach ihrem Aufenthalt in Marokko von dort wieder zurück! Der Reiz des Orients ist zwar immer noch vorhanden, jedoch bin ich mir unsicher ob 12 Tage Fahrzeit ausreichend sind um den Reiz in sich aufzusaugen? Ich glaube nicht!
Hinzu kommt auch noch, das die Bestätigung für die Mitnahme des Motorrades nur kurzfristig bestätigt werden könnte. Soll heißen, ich reserviere und reiche meinen Urlaubsantrag ein und am Ende könnte es heißen: Nee, ist nicht!?
Blöd ist auch, das ausgerechnet jetzt die Islamisten und Tuaregs in Mali angefangen haben rumzustänkern und sich der Westen, allen voran Frankreich, sich in den Krieg einzumischen beginnt! Da wird man als Tourist aber mal ganz schnell zu einer Zielscheibe.
Irgendwie ist mir das alles etwas zu ungewiss! Naja, dann wird es dieses Jahr wohl doch der schwedische Kajakurlaub mit Frauchen. Kann ja auch ganz lustig sein! Anyway! Wenigstens kein Pauschalurlaub.. Und nächstes Jahr wird sowieso wieder gepilgert!

Alltagsbrei…

Nach meinem 6 wöchigen Wanderausflug,fällt es mir ziehmlich schwer, mich wieder in das gewohnte Arbeitsleben zu integrieren. Das fängt bereits bei der morgendlichen Wahl der Bekleidung an, wenn man sich fragt warum man eigentlich so viele Klamotten im Schrank hat, wenn man wochenlang mit nur 2 Shirts, 2 Hosen, 1 Pullover, 1 Jacke und 3 Paar Unterhosen klargekommen ist! Ah, ich weiß es! Weil man Angst hat, was denn nur die lieben Kollegen oder gar der Chef selbst von einem denken könnten wenn man ständig das Gleiche trägt. Es geht also einmal mehr, nicht um sich selbst, sondern um die Anderen. Ist ja nix Neues!

Der Camino hinterläßt also doch merklich seine Spuren. Hätt‘ ich nicht gedacht. Sogar mein alter Herr, welcher eigentlich immer auf mich den Eindruck machte als  wäre er sehr bodenständig, sieht aus als würde ihm nun etwas fehlen. Ich kann es mir aber auch nur einreden. 2014 plane ich den nächsten Trip auf dem Camino („hey Senior, bist dazu eingeladen“). Allerdings würde ich diesmal gerne den Camino del Norte pilgern, in der Hoffnung, auf mehr landschaftliche Schönheit. Naja mal seh’n.

In der Arbeitswelt versuche ich zwar die Erfahrungen des Jakobsweges auszublenden, aber da ich derzeit in meiner kleinen Stube am Zusammenschneiden der Urlaubsvideos bin ist das nicht so ganz leicht. Und so kommt es, das ich Probleme habe mich wieder voll in den Job reinzuhängen. Aber den ersten Laden habe ich trotzallem gebaut und abgenommen bekommen, auch ohne viel Stress.

Es geht auch anders!

Justizia ist blind…

…heißt es! Ich will´s lieber mal nicht hoffen, wenn ich gegen meinen alten Chef in die Schlacht ziehe. Nach mehreren Schreiben, in der meine Anwältin auf die Herausgabe der von mir entwickelten Entwürfe zu Referenzzwecken gefordert hat, folgten diverse lustige Briefe der gegnerischen Seite in der ich eine Unterlassungserklärung unterzeichnen soll (als hätte ich einen Song runtergeladen). Zudem wurde ein angeblicher Präzidenzfall zitiert in dem es darum ging, das ein Angestellter noch über seine Beschäftigungszeit hinaus, Geld für seine Ideen vom Arbeitgeber haben wollte. Das will ich doch gar nicht. Alles worum es mir geht, ist die Möglichkeit zu bekommen mich mit den von mir entwickelten Entwürfen zu präsentieren, bzw. zu bewerben! Und dafür hätte ich Sie halt ganz gerne.

Da ich den Charakter meines alten Chefes kenne und weiß das er ein kleiner feiger Scheißer ist, warum  hätte er mir sonst sein Schreiben erst nach meinem Ausscheiden aus der Firma per Post zugeschickt, blase ich nun zum Angriff und verklage ihn.

Hey, falls das hier jemand liest und von der Presse sein sollte, dann kommt jetzt das wirklich interessante: Ich bin ein Präzidenzfall! Ich bin zwar nie scharf darauf gewesen einer zu werden, aber ‚ey, wenn ich das Ding gewinne helfe ich allen angestellten Kreativen die irgendwann einmal vor dem gleichen Problem stehen sollten.