Tag 15. – Pausentag in Hobbingen

Nachdem ich bis 9Uhr verschlafen hatte, spielte ich ersteinmal mit dem hauseigenen Hund apportieren und unterhielt mich mit meinem neuen Vermieter, der mir auch prompt den Rest seines Anwesens zeigte. Das Hobbithaus verfuegte ueber eine Loftaehnliche Wohnung im ersten OG, inkl. freistehenden Kamin in der Mitte und Fenster mit Panoramablick ueber das Land. Kurzerhand beschloss ich noch einen weiteren Tag hier zu bleiben und mein kleines Glueck zu geniessen! Ich werde mir noch einmal die Gorges du Tarn ansehen und erst morgen in Richtung Narbonne / Pyrenaeen aufbrechen. Eine Pause ist auch langsam dringend noetig bei mir. Ich mache jetzt erstmal Urlaub 🙂
Falls jemand mal eine Pause braucht, kann ich das hier empfehlen: www.LesCazalous.fr

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Der Gastgeber!I-F-AND-E_889

 

 

Tag 14. – Was fuer ein grandioser Tag

Leute, was war das fuer ein toller Tag! Angefangen hatte alles damit, das ich heut frueh um halb zehn vom Campingplatz in der Ardeche aufbrach. Natuerlich nicht, ohne ein paar letzte Worte mit dem netten Maedel von der Rezeption zu wechseln (keine Angst Schatz, es war rein platonisch! ;). Danach fuhr ich entlang der Ardeche in Richtung Westen und verpasste dummerweise den beruehmtesten Ort dieser Region, den Pont d’Arc.

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Ich konnte ihn gerade noch aus dem Augenwinkel wahrnehmen, aber umzudrehen um ein Foto zu machen, lag mir jetzt fern.
Ich fuhr also weiter und passierte die Orte Le Vans und Villefort. Der Himmel war schon den ganzen morgen bedeckt und Temperaturen sanken je hoeher ich den Nationalpark der Cevenne erreichte.

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Zwischenzeitlich sogar unter 10 Grad. Ich folgte den Angaben meines kleinen Navis, bis ich feststellte, das es mich in eine Sackgasse fuehrte. Nach Eingabe meines neuen Zieles Millau, wies es mir dann ploetzlich trotzdem einen Pfad, quer durch das Hochland. Ich folgte und liess mich ueberraschen, wo ich landen wuerde. Es begann eine kleine Schotterodyssee vorbei an Wanderern, die merklich wenig erfreut waren mich zu sehen.

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Jedoch konnten sie schwerlich darueber meckern, da dies tatsaechlich eine offiziell zu befahrende Strasse war. Grandiose Aussichten und ein herrliches Offroaderlebnis belohnten mein mutiges Vorgehen. Kurz hinter Le Pont de Montvert war dann der Weg wieder asphaltiert und ich konnte einige Meter (von Kilometern will ich hier gar nicht mehr reden) gutmachen. Bei einem kurzen Imbiss bei dem ich auch ein deutsches Bikerpaar traf ereignete sich eine kleine Anekdote, die uns sehr zum Lachen brachte. Zwei junge Maedchen kamen des Weges und unterhielten sich lautstark und ungezwungen ueber ihr Gewicht und so’n Zeug. Kurz darauf wollte das eine Maedel sich dann ein Eis in der Bar holen, in der wir sassen. Ploetzlich meinte dann nur die eine zur anderen: Hoffentlich koennen die kein Deutsch. Womit sie uns drei meinte, die wir ja draussen sassen. Als die Frau des Paerchens sagte: Doch.. und ich auch gleich zur Kenntnis gab der deutschen Sprache Herr zu sein, bekamen die Zwei hochrote Koepfe und verschwanden schneller als sie gekommen waren. Also wir haben im Anschluss noch lange darueber gelacht!

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Weiter ging es durch die Gorges du Tarn. Dies machte mich dann schier sprachlos. Man muss sich das wie folgt vorstellen: Man faehrt durch diese Schlucht hindurch. Die Strasse ist so schmal, das zwei Wohnmobile Probleme haben aneinander vorbeizukommen. Immer wieder passiert man Tunnel die in den Felsen gestemmt worden sind. Das Ganze gewuerzt mit Optiken, die seinesgleichen Suchen. Ich haette stundenlang da durchfahren koennen und haette dennoch immer wieder etwas Neues entdeckt.

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Stattdessen sah ich auf die Uhr. Es war bereits 5 Uhr… Zeit eine Unterkunft zu suchen. Der Track auf meinem Navi zeigte bei Le Rozier, das ich links in Richtung Sueden abbiegen sollte. Die Routingfunktion erzaehlte jedoch etwas anderes. Was sollte ich tun? Ich bog ab und fotografierte noch einmal die tolle Landschaft.

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Leider wurde ich jedoch in eine Sackgasse gefuehrt..oder auch nicht, denn die Sackgasse endete bei einem Hof der auch Zimmer anbot, wie ich auf Nachfrage herausfand. Freundlich wurde ich von einem aelteren Herren mit Schaeferhund empfangen, der mir das Zimmer zeigte. Ich war in Hobbittingen gelandet. Wieder einmal als einzigster Gast, geniesse ich nun, waehrend ich diese Worte schreibe, andaechtig der grandiosen Landschaft, welche sich gleich vor meinem Zimmer befindet.

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Tag 13. – Offroad und keine Ahnung wo lang

Heute morgen habe ich schnellstmoeglich zugesehen, das ich den Vorort zur Hoelle der sich Camping Les Pins nannte, verlasse. Nachdem ich eine Staubwolke hinterlassen haben muss bin ich gen Norden, Richtung Mont Ventoux geduest. Weit kam ich leider nicht, da mein laestiger Magen bereits kurze Zeit spaeter zu noergeln anfing. Also hielt ich bei einem Pizzaimbiss, um mich zu staerken. Kaum das ich meinen Kaffee trank, kamen dann auch schon zwei Biker aus den Niederlanden angerauscht und setzten sich zu mir. Wir unterhielten uns, wie soll es anders sein, ueber unsere Bikes und die gefahrenen und noch zu fahrenden Routen. Kurze Zeit spaeter brachen wir getrennt auf (das war ein sogenannter Talk-Quicky). Ueber wunderbar zu befahrene Straesschen, gewuerzt mit ein paar kleineren Offroadpassagen, machte ich halt in Montbrun-les Bains. Mein Magen fing schon wieder an herumzunoergeln. In einer Creperie ass ich dann zu Mittag (Tagliatelle mit Salmonellen und Oliven…war gar nicht mal uebel). Ab jetzt wollte ich etwas Zeit gut machen und programmierte mein Navi auf Kurs Richtung Mende (Gorges du Tarn), dem ich dann auch brav folgte. Das war eine Scheissidee, denn das Teil liess mich in den ersten Feierabebdverkehr meines Urlaubes reinrutschen. Entnervt von den Automassen, stoppte ich bei einem McDonalds bei Bagnols s-Ceze….irgendwas stimmt nicht mit meiner Verdauung! Bei einem leckeren Menue sah ich beilaeufig auf die Karte in meinem Tankrucksack neben mir. Hierbei fiel mir ein Begriff aus meiner Vargangenheit auf: Pont d’Arc. War das nicht dieser geile Fluss der aehnlich wie der Verdon sich durch eine Canyonlandschaft schlaengelt? Ja klar!!! Also hin da!!!!
Da es bereits fuenf war machte ich mich kurz vor dem Canyon auf die Suche nach einer Unterkunft. Der erste Campingplatz sprach mich nicht sonderlich an, daher fuhr ich galant weiter. Nach dem erstnb Aussichtspunkt auf den Canyon, dachte ich mir, guckst Du mal wat dein kleines Navi an Schlafunterkuenften intus hat und klickte den ersten Punkt auf der Liste an. Es fuehrte mich zu einem Viersterne Bunker unter den Campingplaetzen und checkte sofort ein..etwas Luxus muss schon sein¡
Nach meiner Anmeldung bei der Rezeption, baute ich mein Zelt auf, packte meine Sachen aus und beschloss, schnell zur Rezetion und dem danebenliegenden Supermarkt zu gehen um noch ein paar Bier fuer den Abend abzugreifen (man erinnere sich an den Vorabend bei den Amischleuten). Dort traf ich dann auch wieder auf das Maedel von der Rezeption und begann mich mit ihr zu unterhalten. Was folgte war ein Mix aus englisch-deutschem Kauderwelsch, der zu manch grossem Lacher ausartete. Sie erzaehlte mir von ihren Urlauben und was sie so macht, woher sie kommt (Niederlande), etc.. Das Ende vom Lied: Und wieder hatte ich jemanden zum Quatschen gefunden! Gute Naechtle…
Hier noch ein Bilder von meiner Offroadeinlage:

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Tag 12. – Schluchtfahrt

In ungewohnter Fruehe (es war noch vor 10.00 Uhr) startete ich heute morgen das Herzstueck meines Goetterhobels. Ich fuhr, wie bereits am Vortag, durch den Tende Tunnel. Soll heissen, ich stand erst einmal davor und wartete darauf das der Countdown vor dem Tunnel runtergezaehlt wurde. Der Tunnel ist naehmlich nur einspurig befahrbar. Ein ganzes Stueck hinter Tende bog ich ab von der D6204 in Richtung Sospel.
Im Anschluss fuhr ich ueber kleinere Nebenwege immer in Richtung des Verdon Canyons. Bis auf eine kleine Pause in einem Restaurant, wo ich ein Menue bestellt hatte was seines Gleichen sucht.

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Das Foto zeigt nur die Vordpeise!
Am Grand Canyon du Verdon hat es mir dann die Schuhe ausgezogen. Die haben hier wirklich einen Grand Canyon! Das hatte ich so nicht erwartet.

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Nach dem Staunen kam begann die Suche nach einem Schlafplatz. Ueber meine ADAC Camping App habe ich dann auch einen in unmittelbarer Naehe zum See gefunden. Die Dame an der Rezeption war sehr herzlich und nett und gab mir den letzten freien Stellplatz. Als ich dort mit meinem Goetterhobel einparkte, wurde ich sogleich mit missbilligenden Blicken der hiesigen Campingwagenrentnergemeinschaft beaeugt. Ich dachte schon einer von denen stuermt gleich auf mich los um mich zu vertreiben und nahm schonmal die Kampfstellung ein. Aber sie liessen es auf sich beruhen und wandten mir stattdessen den Ruecken zu (ungelogen)! Tja, so ist das mit den kleinen Spiessern. Naja, dachte ich mir. Nichts was man nicht mit einer Menge Alkohol runterspuelen koennte und ging sogleich zurueck zur netten Dame an der Rezeption und holte mir ein paar Bier. Als ich ihr die Situation erklaerte und erzaehlte warum ich das Bier brauchte, schmunzelte sie leicht verschmitzt. Ich glaube sie wusste genau wovon ich rede. Am Abend bin ich noch an den See runtergegangen und habe mir den Sonnenuntergang angesehen.

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Update: Abends am See sass ich noch auf einer Bank und genoss die ruhige Atmosphaere. Ein aelteres Ehepaar setzte sich zu mir und wir unterhielten uns kurz auf Englisch. Nachdem ich ihnen verriet, das ich aus Berlin bin sagte die Frau zu mir das wir doch dann lieber in unserer Heimatsprache weiterreden koennten… Was fuer eine Ueberraschung. Sie erzaehlten mir von ihren vielen Reisen in die entlegendsten Gegenden der Erde. Wie sich herausstellte sind beide seit Jahrzehnten Globetrotter und machten die unterschiedlichsten Reisen. Mal als Backpacker, mal mit Cabrio, mal mit Mietfahrzeugen, usw.. Alles in allem waren ihre Geschichten sehr interressant und spannend und so war es dann auch schon wieder Zehn als wir uns entschieden zurueck in die Hoelle des Campingplatzes zurueckzukehren. Hier musste ich dann leider einen sehr unschoenen Verlust feststellen. Meine Vliesjacke war nicht mehr in meiner Packrolle. Keine Ahnung wie das passiert ist, aber morgen sollte ich bei Gelegenheit fuer Ersatz sorgen, da die Naechte noch recht kuehl im Zelt sind.

Kleine Randbemerkung

Nachdem ich das heutige Abendessen mit zwei koelsche Jungs einnehmen durfte und witzigerweise auch noch einer von beiden Architekt war, und nachdem ich mit drei Bayern im Laufe des Tages Cappuchino getrunken habe, stelle ich immer wieder fest wie gut es ist alleine unterwegs zu sein. Warum? Ganz einfach! Bei allen die ich in groesseren oder kleineren Gruppen treffe, gibt es immer einen Leithammel der alles besser weiss und die Schaefchen die sich wohl fuehlen, das ihnen die Entscheidungen abgenommen werden. So stellte heute einer der Koelner dem anderen immer wieder Fragen wie bspw…“ So, wohin geht’s morgen? Was machen wir dann? Wie geht es dann weiter? etc. etc.. Koelner 2 hingegen, bestaetigt durch die Unschluessigkeit seines Schaefchen, liess seine Fauenfedern in alle Winde rausstehen und liess, mit seiner allumfassenden Wissenheit ueber das Gebiet, in das er ja bereits schon soooo oft gereist ist und jeden Stein einen Namen gegeben hat, teilhaben. Das jedoch in einer herzlichst klugscheisserischen Art, das mir fast das Essen wieder hochkam.
Gute Naechtle…