Verkoestigt und bepackt ging es heute von Guillestre aus in Richtung Embrun, wo ich meiner Kleinen erst einmal etwas zu Futtern gab. Der Altersdurchnitt dieser Stadt muss zwischen 65 – 70 Jahre liegen, denn etwas Juengeres habe ich dort waehrend meines Abstechers nicht entdecken koennen. Das entsprach auch dem Fahrstil der meisten Autofahrer in dem Nest. Danach wiess mir mein kleines Navi einen Weg der mich in Richtung Osten nach les Orres brachte. Nach einer ganzen Weile auf Asphalt stand ich ploetzlich vor einem Verbotsschild fuer alle Arten von Fahrzeugen. Nach kurzer Verwunderung fuhr ich ueber ein kleines Schotterstueck zurueck in den letzten Ort und checkte meine Situation. Umzudrehen haette einen zu grossen Umweg bedeutet, daher dachte ich mir den bloeden Touri zu spielen der keine Schilder lesen kann und es zu versuchen. Ich fuhr also noch eine Runde bis zum Schild und dann weiter. Verwundert stellte ich fest, das der Asphalt weiterging, bis dann ploetzlich der Schotter begann. Ich kaempfte und ackerte mich also den Berg hoch.
Vorbei an Fahrradfahrern, Wanderern und, siehe da, 4×4 Fahrern. Irgendwann bei Hoehe 2300 war dann aber Schluss mit Lustig. Ich sah noch einen Fahrradfahrer, wie er seinen Drahtesel ueber eine Schneeplatte trug und wusste, da geht es nicht mehr weiter.
Enttaeuscht war ich jedoch nicht, sondern Stolz mit meiner Dicken so weit gekommen zu sein. Nach kurzem Paeuschen und dem Bau eines Schneemannes. Ging es dann nach zurück in Richtung Rentnerkaff, am Lac de Serre-Poncon entlang. Wunderschoene Aussichten boten sich ueber den See und die Kurven waren ausserordentlich motorradfreundlich.
Hinter dem See, immer noch im Kurvenrausch schloss ich auf einen Triumph-Fahrer mit Hamburger Kennzeichen auf. Nachdem er ein paar mal in den Rueckspiegel gesehen hatte und sich vermutlich fragte warum der Typ hinter ihm nicht ueberholt, hielt er an und wir schnackten ein bisschen. Heino war bereits eine Weile unterwegs und schon fast auf dem Rueckweg nach Deutschland. Er erzaehlte mir, das er eine Unterkunft fuer die Nacht suche und sich dafuer ein Bikerhotel aus dem Motorrad-Tourenfahrer (Zeitschrift) herausgesucht hat. Kurz entschloss ich mich ihm zu folgen um mal zu sehen ob es fuer mich auch ein Zimmer geben wuerde. Es begann eine Irrfahrt durch die Gassen der kleinen Stadt Barcelonnet. Wir fanden spaeter erst ausserhalb ein Hotel welches jedoch nur ein Doppelzimmer frei hatte. Wir checkten ein.