Nach einer herzlichen Verabschiedung von meinen litauischen Nachbarn, düste ich nordwärts Richtung Riga. Naja, erstmal düste ich nicht, sondern befand mich auf einer Schotterstrasse mit teils üblen Fahrrinnen und tiefem Schotter der sich fährt, wie Sand. Mit ein paar beherzten Gasstössen, kam ich aber dennoch gut voran und schon bald befand ich mich wieder auf Asphalt.
Hinter der littauischen Grenze wurden die Straßen etwas ruppiger. Man hatte es sich gespart die gesamte Straße zu erneuern und lediglich die alten Schlaglöcher zugestopft. Also eigentlich genauso wie in meiner Heimatstadt Berlin, nur das hier kaum noch der Originalasphalt existent war.
Landschaftlich wurde es wieder etwas waldiger. Schon interessant wie sich Landschaften mit den Grenzübergängen verändern können. In Riga angekommen, begann wieder einmal die Suche nach der Unterkunft. Booking.com sollte helfen, gab aber nur schwammige Informationen, bzgl. der Parkplätze Auskunft. Also fuhr ich einige attraktive Hotels an, um die Situation vor Ort einzuschätzen. Fündig wurde ich dann in dem 4 Sterne Hotel Radi Draugi, in dem ich herzlich aufgenommen wurde. Ein Doppelzimmer mit Regendusche, Flatscreen und Wäscheservice sollte mein Zuhause für die nächsten zwei Nächte sein. Inklusive Frühstück für 70€/Nacht + 15€ Parkgebühr. Die Zivilisation hatte mich wieder.
Nach ausgiebiger Dusche, erkundete ich die Altstadt, welche mich an Düsseldorf erinnerte. Jede Menge Kneipen und Junggesellenabschiede mit besoffen verkleideten Männern, vermittelten ein mir vertrautes Bild der nordrhein-westfälischen Hauptstadt. Ich entfloh etwas dem bunten Treiben an den Rand der Altstadt und fand ein kleines Restaurant in der Nähe der deutschen Botschaft. Hier wurde die Luxuseinlage gleichmal fortgeführt. Mein Kellner übte seine Tätigkeit mittels weißer Handschuhe aus und klärte mich bei Reichung der exquisiten Speisen, darüber auf, was ich da eigentlich bestellt hatte (Lammfilet an Mousse mit BlaBlaBla). Der Kracher war dann die Creme Brulet als Abschluss meines bojuaren Lebensstil. Yammi!!
Abends kostete ich das deutsche Fernsehprogramm in meinem Zimmer aus. Schließlich will man ja auch etwas für sein Geld haben, wenn man in einem Sternehotel ist.